
Stefan Bernickel, ein Landwirt aus Gramzow in der Uckermark, nimmt aktiv an der Herausforderung der bevorstehenden CO₂-Bepreisung teil und verändert seine landwirtschaftlichen Praktiken entsprechend. Er gehört zu einer Gruppe von neun Landwirten in Deutschland, die am Projekt „Klimapartner Landwirtschaft“ beteiligt sind. Das Hauptziel dieses Projekts ist eine radikale Senkung des Treibhausgasausstoßes in der Landwirtschaft, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf den Ackerflächen liegt.
Die Hauptquellen der CO₂-Emissionen in der Landwirtschaft umfassen die Düngemittelproduktion, intensive Bodenbearbeitung und Lachgasemissionen, die nach der Düngung entstehen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, nutzt Bernickel das StripTill-Verfahren, bei dem der Boden lediglich streifenweise bearbeitet wird. Dieses Verfahren bringt zahlreiche Vorteile mit sich, darunter die Einsparung von Diesel, die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes, den Erhalt des Bodenlebens sowie den Schutz vor Austrocknung und Erosion.
Innovative Anbaumethoden
Um die Bearbeitung seiner Felder effizienter zu gestalten, setzt Bernickel auf satellitengestützte Maschinen, die eine präzise Bearbeitung des Bodens ermöglichen. Zudem plant er, seine Felder in 100-Quadratmeter-Parzellen zu unterteilen und mithilfe von Satellitenkarten den Düngerbedarf genau zu analysieren. Für den Einsatz von Düngemitteln verwendet er stabilisierten Dünger, der gezielt an den Wurzeln wirkt, um die Lachgasemissionen weiter zu minimieren.
Zusätzlich führt Bernickel Bodenproben durch, um den Humusgehalt über einen längeren Zeitraum zu messen. Humus spielt eine entscheidende Rolle, da er CO₂ speichert und den Boden fruchtbarer macht. Interessanterweise entstehen bis zu 95 Prozent der CO₂-Emissionen eines Lebensmittels, wie beispielsweise Mehl, bereits beim Landwirt. Die Entscheidungen von Bernickel könnten daher weitreichende Auswirkungen auf die Preisgestaltung von Lebensmitteln im Einzelhandel haben, wie auch [Nordkurier](https://www.nordkurier.de/regional/uckermark/co-hat-jetzt-preisetiketten-und-der-landwirt-zahlt-zuerst-3497763) berichtet.
Weitere Details zu ähnlichen Initiativen finden sich in einer umfassenden Recherche unter [Thünen-Institut](https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn063247.pdf).