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Der Präzisionswerkzeughersteller Mapal mit Sitz in Aalen, Baden-Württemberg, hat alle 1.600 Mitarbeiter am Stammsitz in Kurzarbeit geschickt. Grund für diese Maßnahme sind die schwache Nachfrage und sinkende Auftragszahlen. Das Unternehmen plant, Stellen abzubauen, da die Kurzarbeit nicht ausreicht, um den gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. In der über 70-jährigen Firmengeschichte war dies erst der zweite Stellenabbau; der erste fand während der Corona-Pandemie statt, als 320 Arbeitsplätze abgebaut wurden.
Mapal ist in der Präzisionswerkzeugbranche tätig und betreibt über 20 Tochterunternehmen weltweit. Der Stellenabbau soll gezielt das Stammhaus in Aalen betreffen, wo Forschung und Entwicklung, Controlling und zentrales Marketing angesiedelt sind. Geschäftsführer Jochen Kess äußerte die emotionale Schwierigkeit der Entscheidung, da sich das Unternehmen als Familienunternehmen stark mit der Belegschaft verbunden fühlt. Der Umsatz des Unternehmens betrug 588 Millionen Euro im Jahr 2023. Die genaue Anzahl der betroffenen Mitarbeiter wurde noch nicht bekannt gegeben.
Geplante Verhandlungen und wirtschaftliche Herausforderungen
Wie die Schwäbische Post berichtet, wurde die Belegschaft am 13. Februar 2025 über die geplanten Einschnitte informiert. Die Anzahl der betroffenen Stellen ist derzeit unklar, und die Gespräche darüber sollen in den kommenden Tagen beginnen. IG Metall und Betriebsrat wurden nicht vorab über die Maßnahmen informiert. Der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Jochen Kress betont die Notwendigkeit, sich anzupassen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, insbesondere da die Automobilbranche, als wichtigster Absatzmarkt für Mapal, zu den aktuellen Schwierigkeiten beiträgt.
Die Automobilkrise wirkt sich nicht nur auf Mapal aus; im vergangenen Jahr kündigten Unternehmen der europäischen Automobilbranche den Abbau von 54.000 Arbeitsplätzen an. Laut der Mercur haben 65 Prozent der Unternehmen in der Branche Schwierigkeiten, ihre Gewinnmargen über 5 Prozent zu halten. Mapal plant, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern faire und sozialverträgliche Lösungen zu erarbeiten und wird bald Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen.