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Masern-Impfpflicht: Saarland kämpft gegen steigende Zahlen ungeimpfter Kinder!

In Deutschland wird die Bilanz der Masernimpfpflicht, die vor fünf Jahren eingeführt wurde, kritisch betrachtet. Im Saarland sind laut einem aktuellen Bericht von SR.de zurzeit 544 Schüler ohne vollständigen Impfschutz. Schulkinder müssen demnach zweifach gegen Masern geimpft sein, was durch Schulen überprüft wird. Die Verteilung der Schüler ohne Impfnachweis ist regional unterschiedlich: Im Regionalverband Saarbrücken sind 216 Kinder betroffen, gefolgt vom Landkreis St. Wendel mit 127, Neunkirchen mit 91, dem Saarpfalz-Kreis mit 54, Saarlouis mit 29 und Merzig-Wadern mit 27 Schülern (wenigsten Fällen).

Wenn kein Impfnachweis vorliegt, wird dies dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Die Schulen sprechen jedoch keine Verboten zum Betreten aus, da die Schulpflicht vorgeht. Erziehungsberechtigte riskieren bei fehlendem Nachweis Bußgelder, die in der Regel 250 Euro pro Fall betragen. Positive Entwicklungen zeigen sich jedoch, da viele Fälle durch nachträgliche Nachweise, Atteste oder Umzüge geklärt werden. Insgesamt wurden seit 2014 im Saarland 16 Masern-Erkrankungen bestätigt, wobei zehn davon im letzten Jahr verzeichnet wurden. Diese hohe Zahl führt Experten auf einen Ausbruch in einer mutmaßlich ungeimpften Familie zurück.

Impfquote und Herausforderungen

Die Masern-Impfquote im Saarland weist ebenfalls Licht und Schatten auf. So lag sie im Jahr 2011 bei 68,2 % und ist bis 2021 auf fast 80 % gestiegen. Dennoch sind viele Kinder im empfohlenen Alter nach wie vor nicht geimpft, was bedeutet, dass das Saarland zwar leicht über dem bundesweiten Durchschnitt liegt, aber noch nicht das Ziel der Herdenimmunität erreicht hat.

Unterdessen hat auch die Tagesschau eine Bilanz zur Impfpflicht gezogen, die 2020 in Deutschland eingeführt wurde. Experten bewerten diese als Teilerfolg: Die Impfquote ist für zweifach geimpfte Kinder im Alter von 24 Monaten von 70 % (2019) auf 77 % (2023) gestiegen. Bei sechsjährigen Kindern liegt die Quote sogar bei 92 % im Vergleich zu 89 % im Jahr 2019. Trotz dieser Fortschritte sind immer noch Kinder ungeimpft, was darauf hindeutet, dass das Ziel der Herdenimmunität von 95 % der Bevölkerung, um Masern auszurotten, weiterhin in weiter Ferne liegt.

Die Impfpflicht wurde als Reaktion auf wiederholte Ausbrüche eingeführt, jedoch gab es erhebliche Herausforderungen bei der Umsetzung, einschließlich Verzögerungen durch die Corona-Pandemie und unklare Zuständigkeiten. Eltern berichteten von Schwierigkeiten, ihren Nachweis zu erbringen, und ein Drittel der befragten Eltern hatte 2022 noch keinen Nachweis über die Masernimpfung. Trotz positiver Haltung von 60 % der Eltern zur Impfpflicht kam es auch zu Konflikten mit impfkritischen Eltern.