In Deutschland wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt, die letzte Epidemie dieser Art datiert bis ins Jahr 1988 zurück. In einem betroffenen Betrieb im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland sind drei Wasserbüffel verendet. Der zuständige Amtstierarzt, Ralph Bötticher, berichtet, dass der Landwirt vor diesem Vorfall keine Futtermittel aus externen Quellen bezogen hat, sondern selbst Heu geerntet hat. Es gibt Vermutungen, dass das MKS-Virus durch Urlauber und deren mitgebrachte Nahrungsmittel in den Betrieb eingeschleppt worden sein könnte, was auf die hohe Ansteckungsgefahr dieser Tierseuche hinweist.
Die Maul- und Klauenseuche betrifft hochansteckende Viruserkrankungen bei Klauentieren wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Auch Zoo- und Wildtiere können betroffen sein. Für Menschen ist die Krankheit jedoch ungefährlich, sie können lediglich als Überträger fungieren. Historisch gesehen führte ein Seuchenzug in Großbritannien im Jahr 2001 zu massiven Folgeausbrüchen in Europa, bei dem Millionen Tiere getötet wurden. Der kürzlich festgestellte Ausbruch hat bereits Auswirkungen auf den internationalen Handel mit Schweinefleisch: Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium hat alle Importe von Schweinefleisch aus Deutschland verboten, und es wurden Quarantäneuntersuchungen für rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch angekündigt.
MKS-Virus-Infektion bestätigt
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat die Infektion mit dem MKS-Virus bei den Wasserbüffeln in Märkisch-Oderland bestätigt. MKS stellt eine erhebliche Gefahr für die Tiergesundheit und die Landwirtschaft dar. In Reaktion auf den Ausbruch hat das Bundeslandwirtschaftsministerium einen Krisenstab einberufen, um die Situation zu überwachen. Minister Cem Özdemir plant ein Treffen mit Vertretern der betroffenen Branchen, um die nächsten Schritte zu diskutieren.
Das MKS-Virus kann über direkten Kontakt zwischen Tieren, etwa durch Speichel oder Kot, sowie über indirekte Wege wie illegale tierische Produkte und Futtermittel übertragen werden. Es kann zudem mehrere Wochen in der Umwelt überleben. Bei dem infizierten Wasserbüffel wurde der Serotyp O des Virus nachgewiesen. Neben Europa ist das Virus in vielen Regionen, einschließlich der Türkei und Teilen Afrikas und Asiens, endemisch.
Die Bekämpfung der Seuche erfordert umfassende Maßnahmen, darunter die Tötung und unschädliche Entsorgung infizierter Tiere sowie die Einrichtung von Quarantänegebieten und Impfprogramme. Diese Aktivitäten sind mit hohen Kosten für Landwirte verbunden und können zu existenziellen Bedrohungen sowie finanziellen Einbußen durch Exportstopps führen. In der kommenden Grünen Woche in Berlin werden keine Paarhufer vertreten sein, um das Risiko einer weiteren Verbreitung der Krankheit zu minimieren.