
Die Caritas hat eine neue Drogenberatung für Jugendliche in Rostock und Neubrandenburg ins Leben gerufen, die unter dem Titel CariDROBS firmiert. Diese Initiative richtet sich an Personen unter 27 Jahren, da die allgemeine Drogenberatung oft nicht auf die speziellen Bedürfnisse junger Menschen abgestimmt ist. Sozialarbeiter Felix Sugint hebt hervor, dass viele Jugendliche noch keine Sucht entwickelt haben. Daher sei es wichtiger, Vertrauen aufzubauen, als schnelle Lösungen zu präsentieren.
Die Beratung erfolgt häufig außerhalb des Büros, um eine offene und nahbare Atmosphäre zu schaffen. Viele Jugendliche kommen auf Empfehlung von Eltern oder Jugendämtern, während nur wenige aktiv selbst Hilfe suchen. Sugint betont die Bedeutung der Schweigepflicht, die ihm erlaubt, Gespräche vertraulich zu behandeln. Zusätzlich unterstützt die Drogenberatung nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch deren Eltern und Pädagogen, um eine Vermittlung zwischen den Betroffenen zu fördern.
Gesellschaftliche Herausforderungen und finanzielle Ungewissheit
In der Gesellschaft wird Alkohol als akzeptabel betrachtet, während andere Drogen oft stigmatisiert werden, was für viele Jugendliche schwer nachvollziehbar ist. Um auch schwer erreichbare Jugendliche zu unterstützen, arbeitet Sugint daran, Netzwerke in verschiedenen Rostocker Stadtteilen aufzubauen. Die Finanzierung von CariDROBS erfolgt vollständig durch die Deutsche Rentenversicherung, jedoch läuft diese zum Jahresende aus.
Kritik an der gesellschaftlichen Einstellung zur Drogenproblematik äußert auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Sie bemängelt die unkritische Haltung der Gesellschaft zum Konsum von Alkohol. Weiterhin berichtet die Krankenkasse Barmer, dass die Zahl der ärztlichen Behandlungen aufgrund von Kokainmissbrauch um über 30 Prozent gestiegen ist, was die Dringlichkeit und Notwendigkeit von Projekten wie CariDROBS unterstreicht, wie LWL-KS berichtet.