Greifswald

Wolgast plant großartiges Jubiläum für den Meister der Farben und Formen!

Die Stadt Wolgast bereitet sich auf ein besonderes Jubiläum vor: Im Jahr 2027 wird an den Maler und Mystiker Philipp Otto Runge erinnert, der 1777 in Wolgast geboren wurde. Bürgermeister Martin Schröter (parteilos) hat den Auftrag erhalten, ein Konzept für die Jubiläumsfeier zu entwickeln und die dafür notwendigen Fördermittel einzuwerben. Um die Bekanntheit der Stadt zu steigern, wird von der Stadtvertretung ein Festsommer von Juni bis September geplant.

Bei einem Treffen der Stadtvertreter am Montagabend wurden weitere Entscheidungen getroffen. Unter anderem wurde eine Obergrenze von 396 Schülerinnen und Schülern für die Grundschule in Wolgast festgelegt, um die Betreuung der Kinder zu gewährleisten. Zudem wurde eine Spende von 1.500 Euro für die Stadtbibliothek angenommen, sowie eine Schenkung von 26.000 Euro für die Feuerwehr. Wolgast, bekannt durch die blaue Brücke über die Peene, die als Tor zur Insel Usedom gilt, und die Altstadt sowie den Tierpark, soll im kommenden Jubiläumsjahr intensiver in den Fokus gerückt werden.

Über Philipp Otto Runge

Philipp Otto Runge, der nur 33 Jahre alt wurde, starb an Tuberkulose, dem gleichen Alter wie Jesus Christus. Er wird als Mystiker beschrieben, der glaubte, die Geheimnisse Gottes zu erkennen. Runge lieferte den Brüdern Grimm eine verstörende Geschichte, die in deren Märchensammlung von 1812 vermerkt ist und sich mit Themen wie Mord und Kindesmissbrauch auseinandersetzt. Kunstkritiker Robert Hughes bezeichnete Runge als den „nächsten Vergleich zu William Blake, den Deutschland hervorgebracht hat“.

Schon als Kind war Runge kränklich und wurde häufig zu Hause unterrichtet; seine Mutter lehrte ihn das Scherenschnitt-Handwerk. Sein älterer Bruder Daniel unterstützte ihn während seiner Studien in Kopenhagen und Dresden, wo er mit Caspar David Friedrich in Kontakt kam. Viele von Runges Werken wurden jedoch verloren, als ein Feuer 1931 im Glaspalast von München die meisten seiner Gemälde zerstörte. Ihr Verlust ist umso tragischer, da Runge ein Gesamtkunstwerk anstrebte, das Malerei, Skulptur, Architektur sowie Musik und Literatur vereinen sollte.

Seine bedeutendste schriftliche Arbeit, die Abhandlung über Farben mit dem Titel „Farben-Kugel“, wurde kurz vor seinem Tod in Hamburg veröffentlicht und fand sowohl zu Lebzeiten als auch bei späteren Künstlern Wertschätzung. J.W. Goethe schätzte Runges wissenschaftliches Schreiben, mochte jedoch seine romantische Malerei nicht. Runge glaubte an die Einheit von Farben, Formen und Zahlen; Blau, Gelb und Rot symbolisierten für ihn die Dreifaltigkeit.

Mehr über den außergewöhnlichen Künstler und das bevorstehende Jubiläum erfahren Sie in den Berichten von NDR und Daily Art Magazine.