
Am 5. Mai 2025 berichtete die Ostsee-Zeitung über die aktuellen Pegelstände der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Die Werte wurden an verschiedenen Messstationen erfasst, einschließlich Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Begriffen „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) gewidmet. Für Warnemünde liegt der MNW bei 407 cm (gemessen zwischen dem 1. November 2010 und dem 31. Oktober 2020), während der MHW bei 617 cm beträgt.
Der höchste Hochwasserstand (HHW) in Warnemünde wurde am 13. November 1872 mit 770 cm dokumentiert. Demgegenüber liegt der niedrigste Wasserstand (NNW), der am 18. Oktober 1967 gemessen wurde, bei 332 cm. An der deutschen Ostseeküste werden Sturmfluten in verschiedene Klassen unterteilt: Eine Sturmflut tritt bei einem Wasserstand von 1,00 bis 1,25 m über dem mittleren Wasserstand auf, während schwere Sturmfluten ab 1,50 m und sehr schwere Sturmfluten bei mehr als 2,00 m identifiziert werden. Die letzte schwere Sturmflut, die im Oktober auftrat, verursachte Schäden von etwa 56 Millionen Euro, wobei die Stadt Sassnitz allein rund 42 Millionen Euro für Infrastrukturwiederherstellung benötigt.
Warnungen und Überwachung
Warnungen bei Hochwasser erfolgen durch Hochwasserzentralen, sowie durch die Behörden von Bund, Ländern, Kreisen, Polizei und Feuerwehr. Die Informationen erreichen die Bevölkerung über verschiedene Kanäle wie Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten, Warn-Apps, soziale Medien, digitale Werbetafeln und persönliche Warnungen.
Zusätzlich zu den aktuellen Pegelständen berichtete das Umweltbundesamt über die Entwicklung der Hochwasserstände an den Küsten der Nord- und Ostsee. Es wurde festgestellt, dass die höchsten Hochwasserstände einen zyklischen Verlauf zeigen und dass Sturmfluten eine erhebliche Naturgefahr in diesen Gebieten darstellen. Der Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel erhöht das Ausgangsniveau für Sturmfluten, was zukünftige Ereignisse potenziell riskanter macht.
An der Ostsee werden Wasserstände ab 1 m über dem mittleren Wasserstand als Sturmflut klassifiziert. Historisch dokumentierte Sturmfluten an den deutschen Küsten reichen fast 2.000 Jahre zurück, wobei die schwerste Sturmflut in der südwestlichen Ostsee 271 Todesopfer forderte.