
Am 10. April 2025 berichtet die Ostsee Zeitung über die aktuellen Pegelstände der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Die Messstationen in dieser Region umfassen Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald. Im Artikel werden die Begriffe „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) erklärt. Das mittlere Niedrigwasser für Warnemünde wird mit 407 cm angegeben, das mittlere Hochwasser beträgt 617 cm, gemessen im Zeitraum vom 1. November 2010 bis zum 31. Oktober 2020.
Der höchste Hochwasserstand in Warnemünde wurde am 13. November 1872 mit 770 cm erreicht, während der niedrigste Wasserstand am 18. Oktober 1967 mit 332 cm dokumentiert ist. An der deutschen Ostseeküste wird das Sturmflutgeschehen in vier Klassen unterteilt: Sturmflut (1,00 – 1,25 m über mittlerem Wasserstand), mittlere Sturmflut (1,25 – 1,50 m), schwere Sturmflut (1,50 – 2,00 m) und sehr schwere Sturmflut (über 2,00 m).
Warnungen und finanzielle Auswirkungen
Bei Hochwasser erfolgt eine Warnung durch Hochwasserzentralen sowie durch Bund, Länder, Kreise, Polizei oder Feuerwehr. Die Warnkanäle umfassen Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten, Warn-Apps, soziale Medien und digitale Werbetafeln. Letzte schwere Sturmfluten verursachten im Oktober 2024 Schäden von insgesamt 56 Millionen Euro. Laut der Stadt Sassnitz besteht ein Finanzbedarf von etwa 42 Millionen Euro zur Wiederherstellung der Infrastruktur. Darüber hinaus wird ein Betrag von sechs Millionen Euro für den Ausgleich von Sandverlusten an Stränden und Dünen durch künstliche Aufspülungen benötigt.
Zusätzlich berichtet das Umweltbundesamt über die höchsten Hochwasserstände an Pegeln der Nord- und Ostsee, die einen zyklischen Verlauf zeigen. Diese Zeitreihen schwanken mit Phasen von steigenden und sinkenden Sturmflutwasserständen. Extreme Einzelereignisse sind aus gleitenden 19-Jahresmittelwerten nicht ersichtlich, jedoch variiert die Trendentwicklung zwischen den betrachteten Pegeln. Sturmfluten zählen zu den großen Naturgefahren in Küstengebieten, die durch starken Wind entstehen und Wassermassen gegen die Küste drücken, was besonders gefährlich ist, wenn Stürme Windstau verursachen.
Der Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels erhöht das Ausgangsniveau für Sturmfluten. Lokale anthropogene Maßnahmen, wie Eindeichung und Begradigung von Flüssen, reduzieren natürliche Überflutungsflächen und führen zusätzlich zu erhöhten Sturmflutwasserständen. An der Ostsee werden Wasserstände ab 1 m über dem mittleren Wasserstand als Sturmflut klassifiziert. Historische Sturmfluten an deutschen Küsten sind seit fast 2.000 Jahren dokumentiert, wobei die schwerste Sturmflut in der südwestlichen Ostsee am 13./14. November 1872 stattfand, bei der 271 Todesopfer zu beklagen waren.
Zusammenfassend veranschaulichen die Berichterstattung über die aktuellen Pegelstände in Mecklenburg-Vorpommern sowie die Daten des Umweltbundesamtes, dass Sturmfluten an der Ostseeküste ein relevantes und wiederkehrendes Phänomen sind, das sowohl durch natürliche als auch anthropogene Einflüsse geprägt ist.