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Uwe Kliem, ein Mathematik- und Physiklehrer aus Neubrandenburg, steht vor erheblichen Herausforderungen mit seiner Wärmepumpe. Vor sechs Jahren installierte er das System in seinem Eigenheim mit dem Ziel, Heizkosten zu sparen und den Umweltschutz zu fördern. Laut Kliem betragen seine jährlichen Heizkosten etwa 1200 Euro. Die erste Wartung brachte jedoch unerwartete Probleme mit sich: Der Kostenvoranschlag von 285 Euro verwandelte sich in tatsächliche Kosten von rund 500 Euro, da Mehrwertsteuer und Wartung der Lüftungsanlage nicht im ursprünglichen Angebot enthalten waren.
Seit der letzten Wartung vor drei Jahren muss Kliem nun nach einer neuen Firma suchen, die in der Lage ist, die Wartung durchzuführen. Leider konnte die Handwerkskammer ihm keine geeigneten Firmen mit freien Kapazitäten anbieten. Auch seine Anfragen an das Landes- und Bundeswirtschaftsministerium blieben ohne hilfreiche Antworten. Trotz der Herausforderungen bleibt Kliem seiner Wärmepumpe treu, solange sie funktioniert, äußert jedoch seine Enttäuschung über den Fachkräftemangel und die unzureichende Unterstützung in der Branche. Er betont, dass er die Entscheidung für die Wärmepumpe trotz der Schwierigkeiten nicht bereut und weiterhin nach Lösungen für das Wartungsproblem sucht.
Aktuelle Marktlage und Fachkräftemangel
Der Wärmepumpenmarkt steht allgemein unter Druck. Laut einem Bericht von haustechnikdialog sind die Hersteller wie Viessmann und Stiebel Eltron von den Herausforderungen stark betroffen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden lediglich 74.000 Wärmepumpen verkauft, was einem Rückgang von 52 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Prognosen rechnen für 2024 mit nur 200.000 verkauften Wärmepumpen, während die Bundesregierung eine Verkaufszahl von 500.000 jährlich anstrebt.
Die Situation wird durch einen akuten Fachkräftemangel verschärft. Besonders im Handwerk, insbesondere in der Heizungs- und Klimatechnik, ist dies ein ernstzunehmendes Problem. Der demografische Wandel führt dazu, dass viele erfahrene Handwerker in den Ruhestand gehen, während zu wenige junge Menschen nachrücken. Trotz der Förderung von Ausbildungen im Bereich erneuerbare Energien ist der Bedarf nicht ausreichend gedeckt. Zudem machen Verbraucher in vielen Fällen längere Wartezeiten für die Installation von Wärmepumpen aus, manche müssen mit Wartezeiten von mehreren Monaten rechnen.
Die Kombination aus gestörten Lieferketten und dem Fachkräftemangel führt nicht nur zu längeren Wartezeiten, sondern auch zu steigenden Preisen für Wärmepumpen und deren Installation. Dies stellt für viele Haushalte eine finanzielle Herausforderung dar, während Unsicherheiten bezüglich der Lieferzeiten und der Verfügbarkeit von Handwerkern die Planung von Heizungsprojekten erschweren. Besonders betroffen sind Neubauten und Sanierungsprojekte, bei denen eine Umstellung auf Wärmepumpen vorgesehen ist.
Für weitere Informationen über die Marktlage und die Herausforderungen rund um Wärmepumpen können Sie [Uckermarkkurier](http://www.uckermarkkurier.de/regional/neubrandenburg/arger-mit-waermepumpe-wartung-ueberfaellig-doch-keine-handwerker-zu-finden-3268969) und [Haustechnikdialog](https://www.haustechnikdialog.de/News/29739/Aktuelle-Marktlage-von-Waermepumpen-angesichts-Handwerkermangels-und-Lieferengpaessen) besuchen.