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Tennet plant eine umfassende Sanierung seiner Höchstspannungsleitung, die von Landesbergen in Niedersachsen bis nach Borken in Nordhessen verläuft. Diese Leitungen, die bis in die 1970er-Jahre zurückgehen, haben mittlerweile das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Um den steigenden Bedarf an erneuerbaren Energien zu decken, werden neue Leiterseile mit höherer Stromtragfähigkeit installiert.
Die Netzverstärkung erfolgt ohne Neubau, um Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt zu minimieren. Laut einem Bericht von nw.de beginnt der Austausch von Isolatoren und die Umbeseilung Ende März oder Anfang April in einem 57 Kilometer langen Abschnitt zwischen Grohnde und Würgassen. Tennet hat hierzu spezielle Firmen beauftragt, die regelmäßig vor Ort sind. Im ersten Quartal sollen zudem Arbeitsflächen und Zugänge zu den Masten eingerichtet werden, wobei Materialien wie Stahlplatten oder Aufschotterungen zum Einsatz kommen.
Vorbereitende Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen
Die Sichtarbeiten umfassen Gehölzentnahmen sowie Schutzmaßnahmen für Brutvögel und Amphibienschutz durch Folienzäune. Während des Seiltauschs werden Schutzgerüste an überörtlichen Straßen errichtet. Die Arbeiten an der Höchstspannungsleitung sollen bis zum vierten Quartal 2027 abgeschlossen sein. Das Betreten der dafür eingerichteten Arbeitsflächen am Mast ist aufgrund strenger Sicherheitsregeln untersagt. Tennet bittet um Verständnis für mögliche Beeinträchtigungen und bietet Kontaktmöglichkeiten für Fragen an.
Höchstspannungsleitungen sind elektrischen Leitungen, die im oberen Hochspannungsbereich operieren. In Deutschland gilt eine Spannung von 220 kV bis 380 kV als Höchstspannung. Diese hohen Spannungen minimieren Übertragungsverluste bei langen Transportwegen, wie Wikipedia erläutert. Diese speziellen Netze werden nahezu ausschließlich als Freileitung realisiert, mit Erdkabeln nur in Ausnahmefällen.
Die höchsten Spannungen, die international betrieben werden, liegen in Kasachstan bezüglich einer Dreiphasenwechselspannung bei 1,15 MV sowie in China mit Gleichspannungen bis zu ±1100 kV. Sicherheitsabstände sind bei Hochspannungsleitungen einzuhalten, um Spannungsüberschläge zu vermeiden.