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Am vergangenen Wochenende sorgte der LT-Club in Rostock für Aufsehen, als ausländischen Gästen der Zutritt verweigert wurde. Laut Berichten von Bild war der Grund für die Ablehnung das Fehlen eines deutschen Ausweises oder Passes. Ein junger Mann aus Ecuador teilte seine Erfahrung auf Instagram mit, in der er seine Fassungslosigkeit dokumentierte, da er und seine Freunde nicht in den Club gelassen wurden.
Zeugen informierten die Polizei, die jedoch keinen strafrechtlich relevanten Sachverhalt feststellen konnte. Die Beamten verwiesen auf das Hausrecht der Clubbetreiber. Auch eine in Russland geborene Frau konnte nicht eintreten, obwohl sie einen unbefristeten Aufenthaltstitel vorzeigen konnte. Der Betreiber des Clubs bedauerte die Vorkommnisse und bestätigte die Berichte, betonte jedoch, dass er sich das Recht vorbehalte, Gäste unabhängig von ihrer Herkunft abzuweisen. In den Wochen vor dem Vorfall waren bereits Berichte über vermehrte Delikte und Belästigungen im Club aufgekommen.
Kritik und rechtliche Fragen
Die Situation führte zu massiver Kritik, insbesondere durch die Sozialen Medien. Ein Video des betroffenen Mannes erreichte über 160.000 Aufrufe und ergab eine Diskussion über mögliche Diskriminierung. Wie Nordkurier berichtete, hat die Polizei den Vorfall ebenfalls bestätigt und erklärt, dass das Hausrecht des Clubs respektiert wurde. Allerdings wird die Frage aufgeworfen, ob es sich um einen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz handelt, das Diskriminierung aufgrund von Herkunft strikt verbietet.
Aurélie Bergen vom Bundesverband deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe äußerte, dass ungleiche Behandlung nur berechtigt sei, wenn triftige Gründe vorliegen. Zudem müssen Türsteher Sachkundeprüfungen ablegen, in denen auch der respektvolle Umgang mit Menschen thematisiert wird. Unklar bleibt, ob die Türsteher im LT-Club angestellt oder von einem Dienstleister beauftragt sind. Die Betreiber des Clubs entschuldigten sich auf Instagram für die Vorfälle und kündigten an, interne Gespräche über zukünftige Maßnahmen zu führen.