
Am 24. April 2025 wurden aktuelle Messdaten zur Luftqualität am Holbein-Platz in Rostock veröffentlicht. Diese Messstation erfasst die Konzentration von Feinstaub-Partikeln (PM10) pro Kubikmeter Luft. Der gesetzliche Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Partikeln pro Kubikmeter, der maximal 35-mal im Jahr überschritten werden darf. Die Luftqualität wird dabei anhand dreier Werte gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon.
Die festgelegten Grenzwerte deuten auf verschiedene Qualitätseinstufungen hin: Bei „sehr schlecht“ liegt der Wert für Stickstoffdioxid über 200 μg/m³, für Feinstaub über 100 μg/m³ und für Ozon über 240 μg/m³. Bei “schlecht” liegen die Werte für Stickstoffdioxid zwischen 101-200 μg/m³, für Feinstaub zwischen 51-100 μg/m³ und für Ozon zwischen 181-240 μg/m³. Die „mäßigen“ Grenzwerte liegen bei Stickstoffdioxid von 41-100 μg/m³, Feinstaub von 35-50 μg/m³ und Ozon von 121-180 μg/m³. Die Messungen erfolgen als Stundenmittel für Stickstoffdioxid und Ozon oder als stündlich gleitendes Tagesmittel für Feinstaub.
Auswirkungen und Empfehlungen
Die EU verzeichnet jährlich 240.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Feinstaub. Daher gibt es spezifische Handlungsempfehlungen bei schlechter Luftqualität. Bei „sehr schlecht“ sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden, während bei „schlecht“ anstrengende Tätigkeiten im Freien ebenfalls gemieden werden sollten. Für „mäßig“ muss mit kurzfristigen gesundheitlichen Auswirkungen gerechnet werden, während bei „gut“ keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zu erwarten sind. Bei einer „sehr guten“ Luftqualität herrschen beste Voraussetzungen für Aktivitäten im Freien vor.
Ein Bestandteil der Feinstaubbelastung sind die Emissionen aus dem Silvesterfeuerwerk, die allerdings im Vergleich zur ganzjährigen Belastung nicht signifikant ins Gewicht fallen. In der Silvesternacht werden durchschnittlich etwa 1500 Tonnen Feinstaub freigesetzt, was rund 75 % der jährlichen Feuerwerksbelastung ausmacht. Feinstaub aus Feuerwerken besteht aus winzigen, gesundheitsschädlichen Staubteilchen und die Wetterbedingungen können die Verteilung von Feinstaub nach Silvester beeinflussen.
Zusätzlich zeigt eine umfassende Analyse der Luftqualität, dass die Feinstaubmessungen in Deutschland seit 2000 für PM10 und seit 2008 für PM2,5 durchgeführt werden. Insbesondere in Ballungsräumen ist die Messnetzdichte aufgrund zahlreicher Emittenten (wie Verkehr und Industrie) hoch. Aktuelle PM10-Jahresmittelwerte liegen zwischen 15 und 20 µg/m³ und sind über die Jahre deutlich gesunken, von zuvor 50 µg/m³ in den 1990er Jahren. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass witterungsbedingte Schwankungen die PM10-Konzentrationen erheblich beeinflussen können.
Bis 2023 wurden an allen Messstationen die Grenzwerte eingehalten, während die PM10-Konzentrationen in der Vergangenheit bei bestimmten Wetterlagen, wie Hochdruckeinfluss, erhöht sein können.
Ostsee Zeitung berichtet über die aktuellen Werte in Rostock, während weitere Informationen über die Feinstaubbelastung in Deutschland auf der Website des Umweltbundesamtes zu finden sind.