Rostock

Rostock zeigt Flagge: 400 Menschen stellen sich entschlossen gegen die AfD!

Am 27. Januar demonstrierten in Rostock bis zu 400 Menschen im studentischen Viertel Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) gegen einen Infostand der AfD. Die Veranstaltung wurde von den Vereinen Rat und Tat sowie CSD Rostock organisiert. Die Demonstranten forderten Vielfalt und Respekt und äußerten ihre Ablehnung gegenüber der AfD mit Slogans wie „Ganz Rostock hasst die AfD“ und „Alle zusammen gegen den Faschismus“.

Die Stimmung während der Demonstration war entschlossen, jedoch friedlich. Eine Gruppe von Musikern sorgte für Unterhaltung. Polizeisprecherin Anne Schwartz erklärte, dass der Verlauf der Veranstaltung überwiegend ruhig war, jedoch einige Teilnehmer vermummt waren, was einen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz darstellt. Zudem wurde ein großes Graffiti an einer Mauer zum Ulmencampus entdeckt. Um die Demonstranten von AfD-Anhängern zu trennen, waren etwa 150 Polizeibeamte im Einsatz.

AfD unter Kritik

Fast zeitgleich fand im Audimax der Universität Rostock eine Diskussionsrunde mit fünf Direktkandidaten für die Bundestagswahl statt, bei der die AfD-Kandidatin Steffi Burmeister nicht eingeladen wurde. Burmeister kritisierte diese Ausgrenzung und teilte mit, dass ihr der Infostand unter dem Motto „Für freie Meinungsbildung“ wichtig sei. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) begründete die Nicht-Einladung damit, dass eine Diskussion mit mehr Teilnehmern die vertiefte Debatte erschweren würde. Burmeister bezeichnete die Situation als „frech und unmöglich“ und betonte, dass sie vor dem Infostand von der Polizei auf das Potenzial zur Eskalation hingewiesen wurde, da dieser als „Wohnzimmer der Antifa“ gelte.

Zusätzlich sorgte es für Ärger unter den Demonstranten, dass die AfD an einem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus präsent war. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) hatte ebenfalls zur Demonstration aufgerufen. Der Vorfall ist Teil eines größeren Widerstandes gegen die AfD in Mecklenburg-Vorpommern, der durch ein Geheimtreffen hochrangiger AfD-Politiker mit Rechtsextremen ausgelöst wurde, über das unter anderem das Medienhaus „Correctiv“ berichtete.

In einer weiteren Demonstration in Rostock nahmen kürzlich etwa 2.500 Menschen an einem Protest für den Erhalt der Demokratie teil, organisiert vom Verein „Bunt statt braun e.V.“ Die Veranstaltung stand in direkter Reaktion zu einer zeitgleich stattfindenden Demonstration von Jens Kaufmann. Laut Polizei nahmen an seiner Veranstaltung 250 Personen teil. Der Landessprecher der AfD in Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, fungierte als Hauptredner der Kaufmann-Demo, während die Polizei im Einsatz war, um die beiden Kundgebungen zu trennen. In mehreren Städten wie Potsdam, Berlin, Hamburg und Kiel fanden in den Tagen zuvor massive Demonstrationen gegen die AfD statt und ein weiteres ähnliches Event ist für Dienstag in Schwerin geplant, wie [ndr.de](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Aufstand-gegen-rechts-2500-Menschen-demonstrieren-in-Rostock,aufstehengegenrechts100.html) berichtete.