
Das 34. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern steht vor der Tür und findet vom 6. bis 11. Mai 2025 statt. Bei diesem Event werden insgesamt 120 Filme präsentiert, darunter acht Dokumentarfilme. Der Eröffnungsfilm in der Dokumentarfilmkategorie ist „Vom Traum, unsinkbar zu sein“ von Tom Fröhlich, der eine Laufzeit von knapp 90 Minuten hat. Fröhlich, der in Rostock aufwuchs und eine Ausbildung zum Mediengestalter beim MDR absolvierte, untersucht in seinem Film vier rostige Schiffe, die zum VEB Fischkombinat Rostock gehörten. Der Film behandelt die Fragen: „Was ist aus den Schiffen geworden? Wo sind sie und wie geht es ihnen heute?“
Das VEB Fischkombinat war ein bedeutendes Unternehmen in der DDR, das 1990 abgewickelt wurde. Fröhlich nahm 2014 an einem Treffen ehemaliger DDR-Seefahrer teil, was ihn zu seinem Filmprojekt inspirierte. Die Produktionsfirma Populär Film erhielt Fördermittel von verschiedenen Institutionen, jedoch verzögerte Corona die Produktion des Films. Zusammen mit Kameramann Anton Yaremchuk reiste er 2021 nach Klaksvík auf den Färöer Inseln, wo sie 30 Tage auf dem Fischtrawler Nida, ehemals Wilhelm Rügheimer, verbrachten. Nida, ein Gefriertrawler, wurde 1986 auf der Volkswerft Stralsund gebaut.
Abschied vom Fischtrawler Nida
Der Fischtrawler „Nida“ unter litauischer Flagge hat kürzlich Bremerhaven verlassen und tritt seine letzte Reise in den Hafen von Gent zur Verschrottung an. Der Verkaufspreis für das Schiff betrug nur noch 500.000 US-Dollar. „Nida“ ist einer der letzten Gefriertrawler der Großserie „Atlantik 333“, die zwischen 1981 und 1987 für die sowjetische Fischfangflotte gebaut wurden. Ursprünglich umfasste die Serie 134 Einheiten, von denen sieben Schiffe an den VEB Fischfang Rostock gingen.
Technische Probleme der Schiffe konnten im Laufe der Zeit behoben werden, dennoch war der Aktionsradius und die Kapazität der Fischverarbeitungsanlage gering. Mit einer Gefrierkapazität von 30 Tonnen pro Tag wurde diese nicht ausgelastet; das Schiff konnte insgesamt 230 Tonnen Frostfisch und 48 Tonnen Fischmehl laden. Die Arbeitsbedingungen für die bis zu 42-köpfige Crew waren beengt.
Nach der Wende wurde der VEB Fischfang Rostock privatisiert und in fünf Gesellschaften aufgeteilt, wobei die „Atlantik 333“-Trawler für die Mecklenburger Hochseefischerei (MHF) verkehrten. Umbauten waren notwendig, um konkurrenzfähig zu sein, und 1998 übernahm die niederländische Parlevliet-Gruppe die MHF, einschließlich der „Nida“. Letztlich ist die „Nida“ das letzte Schiff der „Atlantik 333“-Serie, das die nordeuropäischen Fanggebiete verlässt, während einige Exemplare der Serie noch in afrikanischen Gewässern verkehren, wie die Nordsee-Zeitung berichtete.
Fröhlich plant unterdessen zwei neue Projekte über das Grundgesetz und die letzten Buchdrucker, während die Filmvorführungen des Dokumentarfilms „Vom Traum, unsinkbar zu sein“ im Capitol stattfinden, darunter am Dienstag um 20 Uhr, Mittwoch um 14:15 Uhr und Samstag um 19:30 Uhr, wie Nordkurier berichtet.