35 Jahre nach der ersten Montagsdemo: Erinnerungen an Schwerins Aufbruch
Am 23. Oktober 2024 wurde in Schwerin mit einem Vortrag und einer Podiumsdiskussion an die erste Montagsdemonstration vor 35 Jahren erinnert, bei der 40.000 Menschen gegen das SED-Regime auf die Straße gingen. Die Veranstaltung zog zahlreiche Zeitzeugen an, die sich an die damaligen Ereignisse erinnerten, als in der Georgenkirche in Waren die ersten Familiengottesdienste stattfanden, die den Aufruf zur Veränderung unterstützten. Monika Viebrans, eine Zeitzeugin, betonte, dass die Menschen vor allem eine andere Politik und mehr Freiheiten forderten, nicht unbedingt an einen Zusammenschluss beider deutscher Staaten dachten.
Die Diskussion am Jahrestag drehte sich um die fortdauernde Aufarbeitung der SED-Diktatur. Burkhard Bley, der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung, hob hervor, dass ohne die zahlreichen Demonstrationen in Städten wie Leipzig und Schwerin der Aufbruch nicht möglich gewesen wäre. Die Erinnerungen an die Wasserwerfer und die Kerzen bei den friedlichen Protesten vermittelten ein Gefühl der Stärke, doch die Zeitzeugen sind sich einig: Die Aufarbeitung ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Veranstaltung fand großes Interesse und zog etwa 60 Gäste an, die die Geschichte hautnah miterlebt hatten. Weitere Informationen über die Ereignisse von 1989 sind hier zu finden.