Schwerin

Indien schlägt zurück: Angriffe auf pakistanische Ziele wegen Terroranschlag

Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich erneut verschärft, nachdem indische Streitkräfte mehrere Angriffe auf Ziele in Pakistan und in von Pakistan kontrollierten Teilen Kaschmirs durchgeführt haben. Diese militärischen Aktionen wurden vom indischen Verteidigungsministerium in Neu-Delhi bestätigt. Anfänglich reagierte Indien auf einen Terroranschlag in Kaschmir, bei dem vor zwei Wochen 26 Touristen und ein Einheimischer getötet wurden. Indien macht Pakistan für diesen Anschlag verantwortlich, was zu einer Eskalation der Konflikte führte.

Die indischen Angriffe, die neun gezielte Ziele trafen, richteten sich gegen die „terroristische Infrastruktur“ in der Region. Berichten aus pakistanischen Geheimdienstkreisen zufolge wurden unter anderem Luftangriffe in Kotli, Muzaffarabad und Bahwalpur verzeichnet. In Bahwalpur kam es zudem zu einem Angriff auf eine Moschee, wobei bisher keine Informationen über Tote oder Verletzte vorliegen.

Reaktionen und Folgen

Im Zuge dieser militärischen Aktionen haben sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Indien und Pakistan weiter verschlechtert. Indien schloss die Grenzen und wies Bürger aus, während Abkommen suspendiert wurden. Besonders einschneidend ist die sofortige Aussetzung des Indus-Wasserabkommens von 1960, das die Wassernutzung zwischen den beiden Ländern regelte. Dies wurde von Indiens Außenstaatssekretär Vikram Misri nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts angekündigt. Pakistan hat die Vorwürfe Indiens zurückgewiesen und den Schritt als Kriegshandlung bezeichnet, wobei eine Drohung mit Gegenmaßnahmen ausgesprochen wurde.

Die indischen Sicherheitskräfte setzen ihre Suche nach den Tätern des ursprünglichen Anschlags fort, bei dem Berichten zufolge fünf Männer, darunter drei aus Pakistan, beteiligt waren. Die Gruppe „Kaschmir-Widerstand“, die sich zu diesem Anschlag bekannt hat, wird als islamistische Separatistengruppe beschrieben. Die Region Kaschmir ist seit der Teilung Britisch-Indiens im Jahr 1947 ein Konfliktgebiet, wobei der indische Teil über eine mehrheitlich muslimische Bevölkerung verfügt und zuletzt ruhiger geworden war, was zu einem Anstieg des Tourismus führte.

Die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan haben sich seit der Balakot-Krise im Jahr 2019 nicht erholt. Damals kam es beinahe zu einem Krieg zwischen den beiden Atommächten, was das zugrunde liegende Spannungsfeld weiter verdeutlicht, wie NZZ berichtete. Auch Tagesschau verweist auf die gereizte Situation und die Möglichkeit zusätzlicher militärischer und diplomatischer Eskalationen.