
Tabea Zepelin, eine 22-jährige Auszubildende aus Schwerin, begann im September 2022 ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau im Helios Klinikum Schwerin. Trotz des teilweise negativen Rufs des Pflegeberufs, der von Personalmangel und unzureichender Anleitung geprägt sei, entschied sie sich für diese Karriere. Zepelin hörte während ihrer Ausbildung viel über die Herausforderungen, die mit dem Beruf einhergehen.
Nach nur zwei Monaten in der Berufsschule musste Zepelin aufgrund eines Bandscheibenvorfalls selbst behandelt werden und ihre Ausbildung vorübergehend unterbrechen. Im März 2023 trat sie jedoch erneut in ihre Ausbildung ein. Im vergangenen Jahr litt sie unter weiteren gesundheitlichen Rückschlägen, die eine Notoperation erforderlich machten. Trotz dieser Herausforderungen kämpfte sie sich zurück und konnte in der Ausbildung weitermachen. Ihre bisherigen Erfahrungen waren sowohl positiv als auch negativ, einschließlich der schwierigen Erlebnisse bei Sterbefällen.
Erfahrungen und Empfehlungen
Trotz der Herausforderungen schätzt Zepelin die positiven Momente in ihrem Beruf, wie das Baden eines Säuglings oder die Dankbarkeit der Patienten in der Psychiatrie. Aus ihrer Klasse von 17 Auszubildenden sind nur noch 9 übrig geblieben, da einige den Beruf als ungeeignet empfunden haben. Um neuen Interessierten den Einstieg in die Pflege zu erleichtern, empfiehlt sie Praktika oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zur Berufsorientierung.
Das Helios Klinikum Schwerin bildet in neun Berufen aus, darunter Pflegefachkraft und Physiotherapeut. Die Ausbildungsvergütung beträgt im ersten Jahr 1.398,90 Euro, im zweiten Jahr 1.450,65 Euro und im dritten Jahr 1.667,08 Euro. Darüber hinaus erhalten die Azubis zusätzliche Leistungen wie ein Tablet, ein kostenfreies Jobticket, einen Zuschuss zum Deutschlandticket sowie Zusatzversicherungen und Rabatte.
Ein erster Azubi-Infotag wird am 25. März von 15 bis 18 Uhr im Klinikum stattfinden. Anmeldungen sind bis Dienstag möglich, und die Übernahmechancen nach der Ausbildung gelten als gut. Tabea Zepelin hat bereits Pläne, nach ihrer Ausbildung in der Notaufnahme zu arbeiten, wo sie zuvor ihr FSJ absolviert hat.
Für Interessierte an einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) bietet das Helios Klinikum verschiedene Einsatzbereiche an, darunter Hol- und Bringedienste sowie Hilfskräfte auf Station. Die Begleitung der Freiwilligen erfolgt durch pädagogische Seminare, die soziale, ökologische, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen vermitteln. Die Dauer des FSJ beträgt in der Regel 12 Monate, mit der Möglichkeit zur Verlängerung um bis zu 6 Monate.
Die wöchentliche Arbeitszeit liegt bei 40 Stunden, und die Freiwilligen erhalten eine Aufwandsentschädigung für Verpflegung und Unterkunft. Bewerber sollten soziale Kompetenz mitbringen und Interesse sowie Geschick im Umgang mit kranken und hilfebedürftigen Menschen zeigen. Das FSJ richtet sich an Jugendliche, die Praxisluft schnuppern oder sich umorientieren möchten.