
Die Stadtverwaltung Schwerin hat dem Pächter auf der Insel Kaninchenwerder die Kündigung ausgesprochen. Die Gründe für diesen Schritt sind Verstöße bei der Sauberkeit und ausbleibende Zahlungen. Baudezernent Bernd Nottebaum von der CDU äußerte sich zu den Gründen der Kündigung. Der Pächter, Kapitän Rüdiger Kopplin, akzeptiert diese jedoch nicht und sieht seinen Vertrag bis 2030 als weiterhin gültig an. Umstritten ist zudem, dass ihm Terminversäumnisse zur Pachtverlängerung unterstellt werden, obwohl er angibt, die Option zur Verlängerung nach zwei Jahren eingehalten zu haben.
Die Stadt bietet dem Pächter an, die Gastronomie diesen Sommer weiter zu betreiben, bevor die Kündigung wirksam wird. Sollten die Parteien sich nicht einigen, droht ein Rechtsstreit. Die Stadtverwaltung erwartet eine Entscheidung des Pächters zum Vergleichsangebot Anfang kommender Woche. Der Ausgang des Verfahrens ist zudem von Bedeutung für fünf Interessenten, die für die Pacht der Insel bereitstehen.
Gastronomische Zukunft der Insel
Die Stadt Schwerin hat Ambitionen, die Gastronomie auf der Insel Kaninchenwerder wiederzubeleben. Bei einer bundesweiten Ausschreibung für das Tourismusprojekt haben sich 27 Interessenten beworben, von denen 15 Nutzungskonzepte eingereicht haben. Der neue Hafen der Insel wurde bereits eröffnet, jedoch fehlt es an gastronomischer Versorgung, was die Situation weiter verschärft.
Für den Ausbau der Hafenanlage wurden insgesamt 4,2 Millionen Euro investiert, einschließlich 800.000 Euro zur Sanierung des gastronomischen Gebäudes, die jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem hat die Stadt die Seeterrasse des Gasthauses aus Verkehrssicherheitsgründen gesperrt, was dem Pächter die Gelegenheit zur Generierung von Einnahmen verweigert. Der Pachtzins beträgt monatlich 300 Euro und das Gasthaus umfasst ein Fachwerkgebäude mit Anbauten, einen gemauerten Backofen und ein Gelände von 480 Quadratmetern, wie der Nordkurier berichtet.
Die Stadtverwaltung äußert sich derzeit nicht zu den Details des Pachtvertrags und hat noch keinen Termin für eine Inselbesichtigung festgelegt. Die Situation auf der Insel bleibt angespannt, während die Vorbereitungen zur Klärung der Pachtverhältnisse und die Zukunft der Gastronomie auf Kaninchenwerder weiter voranschreiten.