
In Mecklenburg-Vorpommern kam es in den letzten Wochen zu intensiven Auseinandersetzungen unter Weißstörchen. So berichtet der Nordkurier von einem erbitterten Kampf zwischen zwei Störchen, der sich auf der Nestkante abspielte. Der Kampf zählte fast 20 Minuten und war geprägt von heftigem Flügelschlagen und Schnabelhacken, was die Zuschauer sorgenvoll werden ließ, da sie fürchteten, die Störche könnten vom Nest fallen. Solche aggressiven Streitereien sind in der aktuellen Saison häufiger zu beobachten.
Frank Tetzlaff, ehrenamtlicher Weißstorchbetreuer, erläutert, dass diese Kämpfe im April üblich sind und in der Regel um den Horstfriedensbruch stattfinden. Weißstörche kehren häufig an ihre angestammten Nester zurück, und wenn dies nicht gleichzeitig geschieht, kann es zu Konflikten mit anderen Störchen kommen. Ein konkretes Beispiel dafür ist ein Vorfall auf einem Schornstein in Penzlin, wo ein Storch auf ein bereits besetztes Nest traf. Diese Kämpfe können nicht nur zu schweren Verletzungen führen, sondern auch gefährlich für die Storcheneier werden, die dabei zertreten oder aus dem Nest geworfen werden können.
Ursachen und Entwicklungen der Kämpfe
Die Rückkehr der Weißstörche in diesem Jahr begann bereits Mitte März, wie die KBathFotografie berichtet. Ein Paar Störche kam zusammen an und verweilte einige Tage im Nest, verschwanden dann jedoch wieder. In der Folge war nur ein Storch im Nest anzutreffen, der auf seinen Partner wartete. Dies wurde zeitweise durch Angriffe anderer Störche unterbrochen, die versuchten, den Standort zu übernehmen. Bislang waren diese Übernahmeversuche jedoch erfolglos.
Am Vortag erreichte die Revierkämpfe ihren Höhepunkt, als ein lautes Klappern zu hören war, während der Nestinhaber am Nestrand stand und auf sich aufmerksam machte. Ein zweiter Weißstorch griff an, nutzte die Dächer der umliegenden Häuser als Deckung und es kam zu mehreren aggressiven Attacken, die auch dazu führten, dass Federn flogen und die Störche in einen Baum landeten. Nach einem Angriff war der unterlegene Storch in den Ästen gefangen, konnte jedoch rechtzeitig entkommen. Der begrenzte Platz unter dem Storchennest stellte zudem eine Herausforderung dar, die das Starten erschwerte. Am nächsten Tag war der Weißstorch weiterhin allein über den Dächern zu sehen.
Anwohner machen sich häufig Sorgen um die Gesundheit der Störche, werden jedoch dazu angehalten, nicht einzugreifen. Im Falle von verletzten Störchen wird empfohlen, vorsichtig Kontakt zu einem Tierarzt oder einem ehrenamtlichen Storchenbetreuer aufzunehmen. Eine Übersicht mit Ansprechpartnern für verletzte Störche ist auf der Webseite www.nabu-stoerche-mv.de verfügbar.