
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Spielhallen in den letzten Jahren erheblich gesunken. Laut einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Ann Christin von Allwörden gab es Ende 2021 noch 210 Spielhallen, während 2024 nur noch rund 135 zu verzeichnen waren.
Der Rückgang wird den neuen Abstandsregeln zugeschrieben, die vorschreiben, dass zwischen zwei Spielhallen mindestens 500 Meter liegen müssen und keine Spielhallen in der Nähe von Schulen erlaubt sind. Besonders stark betroffene Städte sind Schwerin, wo die Zahl der Spielhallen von 18 auf 4 gesenkt wurde, und Rostock, wo sie von 24 auf lediglich 3 zurückging.
Anstieg des illegalen Online-Glücksspiels
Gleichzeitig hat das illegale Glücksspiel im Internet stark zugenommen. Während von 2021 bis 2022 lediglich 8 registrierte Fälle verzeichnet wurden, stieg diese Zahl in den Jahren 2023 und 2024 auf beeindruckende 166 Fälle. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Finanztransaktionen von Spielern aus Mecklenburg-Vorpommern bei unerlaubten Onlineglücksspielen zurückzuführen. Die Banken meldeten verdächtige Transaktionen, was zur Einleitung von Strafverfahren führte.
Zusätzlich wurde berichtet, dass im Jahr 2023 in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 99 Fälle von illegalem Glücksspiel erfasst wurden. Von diesen Fällen wurden in 83 Fällen Ermittlungen wegen Beteiligung an unerlaubten Glücksspielen eingeleitet, während in 16 Fällen die unerlaubte Veranstaltung solcher Spiele im Fokus stand. Im Vergleich dazu waren 2021 nur drei und 2022 fünf Fälle registriert worden. Die Hauptursache für diesen Anstieg liegt im Online-Bereich, insbesondere in nicht zertifizierten Online-Spielen, darunter häufig Angebote mit Sitz in Malta.
Die Situation spitzt sich zu: Bei einer Festnahme drohen Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten für die Beteiligung sowie bis zu zwei Jahren für die Veranstaltung illegaler Glücksspiele. Laut dem Innenministerium besteht jedoch kein Zusammenhang zwischen den verschärften Vorschriften für Spielhallen und der verringerten Anzahl an lizenzierten Spielstätten.