
Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat landesweit zu einem Warnstreik in Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen. Der Streik findet am Dienstag statt und betrifft hauptsächlich Einrichtungen in Rostock und Umgebung. Grund dafür sind stockende Verhandlungen über den Tarifvertrag im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.
Rund 400 Mitarbeitende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind betroffen, da in zehn der DRK-Einrichtungen gestreikt wird. In den drei Kitas von „Kalis Kinderwelten“ in Rostock sind zudem etwa 100 Erzieherinnen und Erzieher in den Streik einbezogen. An zwei dieser Standorte wird eine Notfallbetreuung angeboten, während der Hort der Jenaplanschule ebenfalls bestreikt wird. Kitas und Horte der Volkssolidarität in der Region Rostock bleiben hingegen geöffnet. In Hagenow, im Landkreis Ludwigslust-Parchim, werden in drei Einrichtungen Streikmaßnahmen ergriffen, bei denen die Betreuung sichergestellt bleibt.
Forderungen und Unterstützung
Die GEW fordert unter anderem bessere Gehälter, höhere Zuschläge für Überstunden und zusätzliche freie Tage. Diese Forderungen werden auch vom Kita-Landeselternrat MV unterstützt. Die Arbeitgeber hingegen halten die Forderungen für nicht finanzierbar. Die nächsten Verhandlungen im Tarifkonflikt sind für den Zeitraum vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt.
Bereits in Stralsund und Schwerin haben rund 600 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes für höhere Einkommen demonstriert. Zusätzlich plant die Gewerkschaft ver.di eine Abstimmung über einen dauerhaften Streik. Ein geplanter Streik von ver.di in Mecklenburg-Vorpommern für Dienstag wurde jedoch abgesagt.
Der Warnstreik der GEW umfasst auch Beschäftigte in allen kommunalen Einrichtungen der Kindertagesförderung, Kitas, Horten und weiteren sozialen Einrichtungen. Wie nordkurier.de berichtete, demonstrieren die Streikenden dezentral und sollen ihren Streik vor Ort kenntlich machen, wobei die Streikzeit von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr angesetzt ist. Im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung wird auch eine Lohnerhöhung von acht Prozent gefordert.
Um dem Personalmangel in Kitas entgegenzuwirken, startet das Bildungsministerium MV eine Werbekampagne zur Gewinnung von Berufsnachwuchs für Kindertagesstätten, die unter anderem 100 Werbetafeln und Postkarten umfasst sowie über soziale Netzwerke kommuniziert wird. Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern 13.354 Kita-Fachkräfte beschäftigt.