BildungDeutschlandGesundheitMülheim an der RuhrWolfsburg

Mentale Gesundheit im Fokus: Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung!

In Mülheim an der Ruhr fand der Thementag „Mentale Gesundheit für Kinder und Jugendliche“ statt, an dem über 100 Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Beratung, Gesundheit und Pädagogik teilnahmen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Akademie „Wolfsburg“ organisiert und zielte darauf ab, das Bewusstsein für die psychische Gesundheit von jungen Menschen zu schärfen, gute Praxisprojekte vorzustellen und den Austausch zu fördern, wie muelheim-ruhr.de berichtete.

Stadtdirektor David Lüngen betonte bei der Eröffnung die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit für das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Anwesende Fachkräfte erörterten die Herausforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, darunter schulischer Druck, soziale Medien und familiäre Belastungen. Es wurde ein interdisziplinärer Ansatz gefordert, der eine Zusammenarbeit zwischen Schulen, Eltern, Fachkräften und der Gemeinschaft umfasst.

Vorträge und Projekte zur psychischen Gesundheit

Ein Impulsvortrag von Dr. Karen Krause, Psychotherapeutin und Leiterin der Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche an der Ruhr-Universität Bochum, verdeutlichte, dass psychische Erkrankungen häufig im Kindes- und Jugendalter beginnen. Statistiken zeigen, dass jeder vierte EU-Bürger jährlich an einer psychischen Erkrankung leidet und beinahe die Hälfte der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens betroffen ist. Die Förderung der psychischen Gesundheit wurde als gemeinsame Verantwortung aller Anwesenden wahrgenommen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde das Forschungsprojekt „Urban Mental Health“ des Deutschen Zentrums für psychische Gesundheit (DZPG) vorgestellt, das zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Familien und Kindern in ihrem direkten Lebensumfeld beiträgt. Darüber hinaus wurde das Programm „MindMatters“ an der Realschule Mellinghofer Straße präsentiert, das positive Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, Respekt und Toleranz der Schüler gezeigt hat.

Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze

Ein aktueller Kindergesundheitsbericht aus Deutschland weist auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen hin, die durch die Pandemie und andere Krisen erheblich belastet werden, wie aerzteblatt.de berichtet. Acht Millionen Jugendliche in Deutschland sind von psychischen Symptomen betroffen, wobei insbesondere Mädchen während der Pandemie leiden.

Die Kapazitäten der Gesundheits-, Schul- und Jugendhilfesysteme sind überlastet, und die Wartezeiten auf Therapieplätze haben sich verdoppelt. Experten fordern präventive, lebensnahe Angebote zur Vermeidung chronischer psychischer Probleme, und schlagen vor, das Thema „mentale Gesundheit“ in den Lehrplan aufzunehmen. Zudem wird die Bedeutung von niedrigschwelligen Angeboten und der Rolle von Schulpsychologen hervorgehoben.