DeutschlandKölnTechnologie

Microsoft plant revolutionäre Rechenzentren: Proteste in Köln!

In Köln hat Microsoft eine Konferenz über Künstliche Intelligenz veranstaltet, zu der rund 1.300 Unternehmer und Fachleute eingeladen wurden. Vor dem Konferenzzentrum protestierten etwa 60 Mitglieder des Umweltverbands BUND in auffälligen gelben Jacken. Mit Plakaten und Fahnen forderten sie, dass Rechenzentren nicht auf Ackerland, sondern auf bereits industriell genutzten Flächen errichtet werden sollten. Hintergrund dieser Proteste sind die Pläne von Microsoft, große Rechenzentren im Rheinischen Revier zu bauen.

Während des Protests wurde eine Online-Petition mit 79.000 Unterschriften mitgeführt. Eine Übergabe der Petition an Microsoft kam jedoch nicht zustande, da das Unternehmen die Naturschützer nicht entgegen nahm. Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND, äußerte seinen Unmut über die mangelnde Kommunikation seitens Microsoft. Das Unternehmen hatte die Einladung zur Entgegennahme der Unterschriften abgelehnt, betont jedoch, dass man seit Monaten im Austausch mit dem BUND in Nordrhein-Westfalen stehe.

Microsofts Pläne für Rechenzentren

Microsoft plant die Errichtung der Rechenzentren in Bedburg und Bergheim in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen und unter Einhaltung ökologischer Kriterien. Der Bürgermeister von Bergheim, Volker Mießeler, spricht sich gegen den Vorschlag des BUND aus und sieht die Investitionen von Microsoft als eine einmalige Chance für die Region. Zusätzlich kündigte Microsoft an, bis Ende 2025 weltweit komplett grünen Strom zu nutzen oder den Verbrauch konventioneller Energie durch Kompensation auszugleichen.

In diesem Zusammenhang stellte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst zusammen mit Microsoft-Deutschlandchefin Dr. Marianne Janik die Pläne für weitere Rechenzentren in Elsdorf vor. Diese sollen die Cloud- und KI-Kapazität für ganz Deutschland erhöhen und der Kohleregion neue Wachstumsperspektiven bieten. Das Investitionspaket von Microsoft in Nordrhein-Westfalen beläuft sich auf 3,2 Milliarden Euro und gilt als das größte in der Firmengeschichte in Deutschland.

Im Rahmen der KI-Qualifizierungsoffensive beabsichtigt Microsoft, bis Ende 2025 über 100.000 Menschen in NRW und insgesamt 1,2 Millionen in Deutschland zu erreichen. Die Initiative umfasst IT-Qualifizierungsprogramme für lokale Unternehmen sowie Berufsorientierung und Kompetenzvermittlung für Schüler*innen und Berufssuchende. Zudem ist eine virtuelle Job-Messe für den 16. April geplant.

Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass das Rheinische Revier aufgrund seiner Lage an wichtigen europäischen Datenleitungen ideal für Rechenzentren ist. Microsoft plant, diese mit neuester Technologie auszustatten, um Kunden aus NRW, Deutschland und anderen Ländern zu versorgen. Wie Microsoft angekündigt hat, sollen auch Initiativen zur Förderung von KI-Kompetenzen für Schüler*innen und Frauen in der IT-Branche vorgestellt werden.