
München bleibt die unangefochtene Hauptstadt der Pendler in Deutschland, mit mehr als 500.000 täglichen Einpendlern. Laut einer Erhebung von ADAC und anderen Instituten pendeln nicht nur Menschen aus ganz Bayern, sondern auch aus Städten wie Berlin und Hamburg regelmäßig in die bayerische Metropole.
Im Jahr 2024 pendelten 283.461 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Oberbayern nach München. Dies stellt einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr dar, als es 283.551 waren. Gleichzeitig verzeichnete die Stadt eine stetige Zunahme an Auspendlern. So wohnten 149.293 Personen in München und arbeiteten außerhalb, wobei diese Zahl seit über 15 Jahren kontinuierlich steigt, abgesehen von den Jahren 2020 und 2021.
Pendlerströme und regionale Unterschiede
Besonders ein Viertel der Einpendler kommt aus dem Landkreis München, mit insgesamt 71.448 Pendlern, was 25,2 % entspricht. Der Landkreis Fürstenfeldbruck stellt mit 37.567 Pendlern 13,3 % und der Landkreis Dachau mit 28.909 Pendlern 10,2 % der Einpendler dar. In einem Ranking über die Herkunft der Pendler belegen die Landkreise Altötting, Eichstätt und Berchtesgadener Land die letzten Plätze mit den wenigsten Pendlern, die aus diesen Regionen nach München reisen.
Eine signifikante Zahl an Pendlern, insgesamt 88.094, reist von München nach Unterhaching, Grünwald und in die umliegenden Gebiete. Auch hier sind die Zahlen der Auspendler aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Freising mit 10.347 und 10.306 Pendlern beachtlich. Die wenigsten Auspendler stammen aus Neuburg-Schrobenhausen, Altötting und Berchtesgadener Land.
Die täglichen Pendelverbindungen sorgen allerdings für Frust unter vielen Fahrern. Insbesondere Störungen im Signalbereich der S-Bahn führen oft zu längeren Wartezeiten und Unannehmlichkeiten im Pendleralltag. Pendler wie Florian Sprenger aus Fürstenfeldbruck schätzen dennoch den Freizeitwert der Region, während andere wie Chiara Sauer, Psychologie-Studentin, die hohen Mieten in München als belastend empfinden. Tobias Engel, ein Kellner im Hirschgarten, äußert den Wunsch, eines Tages in München zu leben, um die Pendelei zu vermeiden.
Besonders bemerkenswert ist, dass München laut dem Pendleratlas 2023 mit 525.000 Einpendlern einen Zuwachs von über 7.000 Einpendlern im Vergleich zu 2022 verzeichnete und damit auch gegenüber 2021 um 20.000 Pendler gestiegen ist. Bayernweit zählt man derzeit rund 4,5 Millionen Pendler, ein Anstieg von etwa 100.000 seit 2021. Der beliebte Pendler-Hotspot München steht dabei klar an erster Stelle im bundesweiten Ranking der Pendlerziele, gefolgt von Städten wie Berlin und Frankfurt am Main, die beide ebenfalls hohe Einpendlerzahlen aufweisen. Die meisten Pendler, die nach München kommen, stammen dabei aus Berlin, pendeln jedoch meist nicht täglich.
Die Daten beruhen auf Informationen zu Wohn- und Arbeitsorten und können auch Personen im Homeoffice beinhalten, was die Erhebungen zur Pendlerzahl beeinflusst.