
In Neubrandenburg und Rostock wurde mit CariDROBS eine neue Drogenberatung speziell für Jugendliche ins Leben gerufen. Dieses Projekt, das durch die Deutsche Rentenversicherung Nord gefördert wird, hat das Ziel, jungen Menschen den Zugang zu Suchthilfe zu erleichtern. Unter dem Titel „#Jugend.Sucht.Auswege“ wurde eine Online-Befragung unter jungen Konsumenten, Angehörigen und Fachkräften durchgeführt, um bestehende Zugangswege und Bedarfe zu überprüfen.
Empfehlungen aus dieser Befragung umfassen verstärkte Unterstützung, den Aufbau von Netzwerken und die Schaffung niedrigschwelliger Zugänge zur Beratung. Da Jugendliche häufig die Problematik des Drogenkonsums weniger ernst nehmen, erfordert die Drogenberatung einen speziell angepassten Ansatz. CariDROBS bietet daher unverbindliche und niedrigschwellige Zugänge zur Beratung und richtet sich auch an Angehörige, die sich um Jugendliche sorgen.
Besonderheiten der Beratung
Die Beratung zielt nicht darauf ab, den Drogenkonsum zu verbieten, sondern darauf, das Vertrauen junger Menschen zu gewinnen und ihre Entscheidungsfähigkeit hinsichtlich ihres Konsumverhaltens zu fördern. Es wird empfohlen, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn erste Problemlagen in der Familie oder bei schulischen Leistungen auftreten. Zudem wird auf die alltägliche Präsenz legaler Drogen wie Alkohol und Nikotin hingewiesen, die den kritischen Umgang für Jugendliche erschwert.
Die Caritas ist für das Projekt verantwortlich und hat betont, dass die Beratungen nicht nur für die Jugendlichen selbst, sondern auch für Eltern und Pädagogen von Bedeutung sind. Sozialarbeiter Felix Sugint unterstreicht die Wichtigkeit des Vertrauens und arbeitet teilweise außerhalb seines Büros, um eine vertrauliche Beratungsatmosphäre zu schaffen. Er unterliegt der Schweigepflicht und kann keine Informationen aus Gesprächen weitergeben.
Obwohl die Resonanz bislang gering ist, hegen Netzwerke und Multiplikatoren wie Schulsozialarbeiter Interesse an der Initiative. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt entwickeln wird, da die Finanzierung zum Jahresende ausläuft und neue Geldgeber gefunden werden müssen, um die Drogenberatung langfristig aufrechterhalten zu können.
Wie [ndr.de](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/CariDROBS-Eine-Drogenberatung-speziell-fuer-Jugendliche,caridrobs102.html) berichtete, wird die Drogenberatung für Personen unter 27 Jahren eingerichtet, da die allgemeine Drogenberatung hauptsächlich auf Erwachsene ausgerichtet ist. Gesundheitsministerin Stefanie Drese kritisierte zudem die unkritische Haltung der Gesellschaft gegenüber Alkohol, was für Jugendliche oft unverständlich ist. Laut der Krankenkasse Barmer ist die Zahl der ärztlichen Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs um über 30 Prozent gestiegen. Weitere Details zu diesem Thema findet man in der Berichterstattung von [nordkurier.de](https://www.nordkurier.de/regional/neubrandenburg/caridrobs-will-jugendlichen-drogenberatung-schmackhaft-machen-3487633).