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Die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland (EmK) hat einen neuen Bischof gewählt: Werner Philipp. Die Wahl fand während der Zentralkonferenz in Würzburg statt, wie Sonntagsblatt.de berichtete. Werner Philipp, 57 Jahre alt und bisher Superintendent für den Distrikt Zwickau, setzte sich im siebten Wahlgang gegen zwei weitere Kandidaten durch.
Mit seiner Wahl folgt er auf den bisherigen Bischof Harald Rückert, der nach acht Jahren in den Ruhestand tritt. Die Wahl wurde von Bischof Mande Muyombo aus Nord-Katanga im Kongo geleitet. Philipp ist seit 2019 Superintendent der EmK im Distrikt Zwickau und hat vor seiner Wahl eine lange pastorale Laufbahn durchlaufen, die in verschiedenen Bezirken stattfand.
Hintergrund von Werner Philipp
Geboren in Erlabrunn, Südsachsen, hatte Philipp aufgrund politischer Umstände in der DDR keinen Zugang zur höheren Schule. Nach einer Ausbildung zum Facharbeiter für Dachdeckung begann er seine pastorale Ausbildung in der methodistischen Kirche. Er studierte am Theologischen Seminar der EmK in Bad Klosterlausnitz und in Reutlingen und war tätig als Pastor in Großenhain, Reichenbach und Dresden. Von 2019 bis zu seiner Wahl war er Superintendent für den Distrikt Zwickau.
In seiner Ansprache zur Wahl beschrieb Philipp seine Berufung als einen demütigen Dienst in der Leitung der Kirche. Er betonte die Bedeutung der Einheit in Vielfalt innerhalb der EmK und möchte die Inhalte sowie die geistliche Dimension des Glaubens in den Vordergrund rücken. Zudem plant er, den Austausch mit gesellschaftlichen Gruppen zu fördern und die Kirche über das Planen von Schließungen und Verkäufen hinaus zu denken.
Werner Philipp ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Er nahm zwischen 2009 und 2012 an einem Doctor-of-Ministry-Programm am Wesley Theological Seminary in Washington DC teil. Trotz der Herausforderungen begann Philipp seinen pastoralen Dienst mit einem einjährigen Gemeindepraktikum im Gemeindebezirk Netzschkau. Darüber hinaus legte er großen Wert auf Ausbildungen in Mediation, Konfliktmanagement und systemischer Organisationsberatung.
Seine Wahl kam in einer Zeit, in der die EmK, die in Deutschland rund 43.000 Mitglieder zählt und weltweit etwa zwölf Millionen, an der Erneuerung ihres kirchlichen Auftrags arbeitet, wie emk.de hervorhebt.