
Ab 2025 gilt in Fürstenfeldbruck eine neu geregelte Grundsteuer. Diese Anpassung ist eine direkte Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts, welches eine grundlegende Reform der Grundsteuer angeordnet hat. Diese Reform hat zur Folge, dass einige Immobilienbesitzer höhere Beträge zahlen müssen, während andere von geringeren Zahlungen profitieren.
Ein konkretes Beispiel ist Michael Eibl, ein Anwohner, dessen Grundsteuer um 178 Euro gestiegen ist. Statt der bisherigen 544 Euro muss er nun 722 Euro entrichten. Eibl äußert Unmut über diese Erhöhung und vermutet, dass sie mit der finanziellen Lage der Stadt verknüpft ist. Der Hebesatz für die Grundsteuer B in Fürstenfeldbruck wird von 350 auf 480 Prozentpunkte erhöht, was der Stadt zusätzlich rund eine Million Euro einbringen soll. Diese Entscheidung wurde durch einen Stadtratsbeschluss zur Haushaltskonsolidierung gefällt.
Gemeindefinanzen und Hebesatzänderungen
In den umliegenden Gemeinden gibt es vergleichbare Entwicklungen. So wird in Eichenau mit Mehreinnahmen von rund 300.000 Euro gerechnet, nachdem der Hebesatz von 330 auf 450 Prozent angehoben wurde. Bürgermeister Peter Münster verteidigt diese Erhöhung, indem er auf die Forderung der Kommunalaufsicht hinweist, die Gemeindefinanzen zu stärken.
Die Gemeinde Maisach erwartet Mehreinnahmen von circa 800.000 Euro durch die neue Grundsteuer. Bürgermeister Hans Seidl unterstreicht, dass es keine alternative Lösung gegeben habe und dass das zusätzliche Geld für verschiedene Projekte verwendet werden soll. Im Gegensatz dazu hat die Gemeinde Alling beschlossen, die Hebesätze von 350 auf 290 Prozent zu senken, um die Bürger nicht übermäßig finanziell zu belasten. In Emmering hingegen wurden die Hebesätze nicht angepasst, da man die Verfassungskonformität der Grundsteuerreform abwarten möchte. Bürgermeister Stefan Floerecke kündigte an, dass im nächsten Jahr erneut Gespräche über die Hebesätze stattfinden werden.
Die Reform der Grundsteuer betrifft grundlegend fast alle Menschen in Deutschland. Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 10. April 2019 muss bis spätestens zum 31. Dezember 2024 eine neue Grundsteuer erhoben werden. Bisher basierten die Berechnungen auf veralteten Einheitswerten aus den Jahren 1964 für Westdeutschland und 1935 für Ostdeutschland. Das Bundesverfassungsgericht erklärte die Grundsteuer in ihrer bisherigen Form für verfassungswidrig, was eine dringende Reform erforderlich machte, um Gleichbehandlung in der Besteuerung zu garantieren, wie auf [bpb.de](https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/267435/urteil-des-bundesverfassungsgerichts-zur-grundsteuer/) angemerkt wurde.
Die Grundsteuer ist eine wichtige Finanzquelle für Kommunen, und Änderungen an dieser Steuer können direkt zu steigenden Mieten führen. Der Bundestag und der Bundesrat waren bis Ende 2019 verpflichtet, eine Neufassung zu beschließen, was nun in den betroffenen Gemeinden spürbare Konsequenzen zeigt, wie [merkur.de](https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/in-der-region-fuerstenfeldbruck-grundsteuer-das-sind-die-gewinner-und-die-verlierer-93527061.html) berichtet.