
Isabella Goebel bleibt Inhaberin des Modehauses SiNN in Recklinghausen. Die Entscheidung wurde am Montag während der Gläubigerversammlung in Hagen getroffen, wo sich die Gläubiger mehrheitlich für ihr Angebot entschieden haben. Ein Konkurrenzangebot einer Schweizer Holding, die mit P&C Düsseldorf assoziiert ist, konnte dabei nicht überzeugen.
Nach der Gläubigerversammlung am Amtsgericht Hagen steht fest, dass Goebel weiterhin Gesellschafterin der SiNN GmbH bleibt. Die Sicherstellung aller 34 Standorte sowie der 1.500 Arbeitsplätze wurde durch die Entscheidung gewährleistet. Die Zentrale des Unternehmens bleibt in Hagen. Insolvenzverwalter Michael Mönig betonte die komfortable Situation für die Gläubiger während des Verfahrens.
Hintergründe zum Insolvenzverfahren
Das Insolvenzverfahren wurde im August 2024 in Eigenverwaltung beantragt. Dies geschah aufgrund geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Wasserschäden sowie bautechnischen Problemen. Umsatzrückgänge und steigende Kosten für Mieten, Energie und Logistik führten zur Notwendigkeit einer Insolvenzanmeldung. Ursprünglich war geplant, im Dezember 2024 einen Insolvenzplan einzureichen; jedoch kam es zu Uneinigkeiten zwischen der Geschäftsführung und den Gläubigern, was schließlich zu einem Antrag auf Wechsel von der Eigenverwaltung zu einem herkömmlichen Insolvenzverfahren führte.
Mönig wurde daraufhin zum Insolvenzverwalter ernannt. Beide Insolvenzpläne, sowohl von Goebel als auch von der JC Switzerland Holding, wurden als realistisch betrachtet und bei Gericht eingereicht, bevor zur Abstimmung über die Pläne eine Gläubigerversammlung einberufen wurde. Bei der Antragstellung betrieb SiNN 41 Modehäuser, hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, und erzielte einen letzten Jahresumsatz von 240 Millionen Euro.