CloppenburgHagenKleve

Sinn-Modehäuser: Gläubiger retten 1.500 Arbeitsplätze in der Region!

Die Modekette Sinn aus Hagen hat zum vierten Mal Insolvenz angemeldet. In einer Gläubigerversammlung in Hagen wurde entschieden, dass Isabella Goebel weiterhin als Eigentümerin des Unternehmens an Bord bleiben wird. Ein Übernahmeangebot von „Peek & Cloppenburg“ scheiterte, während zwei andere Unternehmen Interesse an einer Übernahme signalisierten. Das Insolvenzverfahren wurde gegen Auflagen abgewendet, was eine Erleichterung für die rund 1.500 Mitarbeiter bedeutet.

Die Gläubiger haben beschlossen, alle Standorte der Modekette aufrechtzuerhalten und die Mitarbeiter weiterhin zu beschäftigen. Der Insolvenzantrag wurde ursprünglich im Dezember 2022 gestellt, jedoch lief der Geschäftsbetrieb in den meisten Sinn-Modehäusern erfreulicherweise weiterhin erfolgreich. Das gescheiterte Angebot von „Peek & Cloppenburg“ umfasste den Wunsch, alle Filialen sowie die Zentrale in Hagen zu übernehmen, ohne jedoch spezifische Zahlen bezüglich der erhaltenen Arbeitsplätze zu nennen.

Entscheidung und Reaktionen

Die Entscheidung der Gläubigerversammlung, die am Montag in Hagen fiel, wurde als positiv für die Mitarbeiter in Kleve und Goch angesehen, wo die Modehäuser wichtige Ankermieter in der Innenstadt sind. Das Unternehmen hat bereits vier Insolvenzen in den letzten Jahren erlebt. Branchenbeobachter äußern jedoch Bedenken über Goebels Fähigkeit, das Unternehmen ohne frisches Kapital zu stabilisieren.

Die Entscheidung wurde auch durch eine Unterschriftensammlung unter den Mitarbeitern unterstützt, die sich für Isabella Goebel ausgesprochen hatten. Dabei wurde erneut betont, dass Goebel voraussichtlich die Zentrale in Hagen erhalten wird. Neben Peek & Cloppenburg hatte auch die JC Switzerland Holding Interesse an einer Übernahme bekundet. Sinn betreibt aktuell 34 Filialen, davon 22 in Nordrhein-Westfalen, und erzielt einen jährlichen Umsatz von etwa 250 Millionen Euro. Die Marke Sinn wurde 1850 in Köln gegründet und hat eine bewegte Unternehmensgeschichte hinter sich, einschließlich einer Zeit, in der sie zu Quelle und Karstadt gehörte.

Die Neuansiedlung von Sinn in Goch im Jahr 2022 wurde von Handel, Politik und Verwaltung als positiv für die Innenstadtentwicklung angesehen. Trotz der Insolvenzanträge bleibt die Zukunft des Unternehmens ungewiss, aber vorerst wird keine Schließung der Filialen erwartet.