Diepholz

Schüler in Diepholz fordern offene Toiletten und mehr gegen Diskriminierung!

Der Kreisschülerrat des Landkreises Diepholz hat kürzlich Bedenken bezüglich der sanitären Einrichtungen in Schulen geäußert. Grund für diese Sorgen sind die zunehmend verschlossenen Toiletten, die zur Vermeidung von Vandalismus und Drogenkonsum als notwendig erachtet werden. An der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Leeste sind sämtliche Toiletten geschlossen, wodurch Schüler gezwungen sind, Schlüssel von Lehrkräften zu holen. An der KGS Kirchweyhe ist die Situation ähnlich, wo Schüler einen „Toilettenbeutel“ mit Papier anfordern müssen, um die sanitären Anlagen nutzen zu können.

Im Gegensatz dazu berichtet Leah Berg von der Lukas-Schule in Bassum, dass dort alle Toiletten offen und in einwandfreiem Zustand sind. Des Weiteren führte der Kreisschülerrat eine Umfrage zu Extremismus und Diskriminierung an Schulen durch, an der rund 23.000 Schüler teilnehmen konnten. Die Umfrage ergab, dass lediglich etwa 200 anonyme Antworten eingingen, die jedoch Diskriminierung in allen Jahrgängen dokumentieren.

Diskriminierung und Mangel an Reaktionen

In den Antworten wurden Sexismus, Homophobie und fremdenfeindliche Äußerungen deutlich als häufiges Problem beschrieben. Schüler und Lehrer berichteten von diskriminierendem Verhalten, das unter anderem den Hitlergruß und Hakenkreuze sowie sexistische Sprüche umfasste. Besorgniserregend ist, dass Schüler angeben, die Lehrer reagierten oft nicht auf solches Verhalten.

Der Kreisschülerrat fordert grundlegende Veränderungen und kritisiert, dass passive Maßnahmen wie Plakate nicht ausreichen, um eine Verbesserung herbeizuführen. In zwei Fällen wurden diskriminierende Posts von Schülern angesprochen, wobei einer sogar zur Anzeige gebracht wurde. Zudem organisierte der Kreisschülerrat eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl, bei der keine Kandidaten der AfD eingeladen wurden, nachdem andere Kandidaten aus Protest zurückgezogen hatten.

Für weitere Informationen zu einem verwandten Thema über diskriminierungsfreie Räume in Schulen wird auf eine ausführliche wissenschaftliche Arbeit verwiesen, die auf duepublico2.uni-due.de verfügbar ist.