Erdbeben in Niedersachsen: Wolfsburgs geheime Gefahr aus dem Untergrund!
In Niedersachsen, wo die Erde selten bebt, ist der Niedersächsische Erdbebendienst (NED) in Hannover die erste Anlaufstelle, wenn es zu Erschütterungen kommt. Laut einem Bericht von WAZ gibt es seit 2013 diesen spezialisierten Dienst, der auch in Wolfsburg aktiv ist. Obwohl die Stadt nicht als Erdbebenregion bekannt ist, wurde am 3. Juni 2018 ein schwaches Beben der Magnitude 1,4 in der Nähe von Hämelerwald registriert. Dies zeigt, dass auch hier die Erde gelegentlich wackeln kann, auch wenn solche Ereignisse selten sind.
Das Team des NED besteht aus nur zwei Mitarbeitenden, was für ein so großes Bundesland wie Niedersachsen erstaunlich ist. Eike Bruns, der Pressesprecher des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, erklärt, dass natürliche Erdbeben in Niedersachsen äußerst selten sind. Das stärkste bekannte Beben ereignete sich 1770 bei Alfhausen und führte nur zu minimalen Schäden. Die Intensität von Erdbeben wird auf der Mercalli-Skala gemessen, die die Auswirkungen an einem bestimmten Ort beschreibt, während die Richter-Skala die Größe des Bebens angibt.
Ursachen für Erdbeben in Niedersachsen
Die Hauptursache für Erdbeben in Niedersachsen ist die Erdgasförderung. Diese führt zu einer Druckabsenkung in den Lagerstätten, was das Spannungsfeld im Untergrund verändert und vorhandene geologische Schwächen aktivieren kann. Laut einem Bericht von dpa sind die meisten Erdbeben in Niedersachsen auf diese Aktivitäten zurückzuführen. Der NED spielt eine wichtige Rolle bei der Überwachung und Beratung in Bezug auf Erdbebenrisiken, insbesondere in Gebieten mit Erdgasförderung.
Obwohl die Erdbeben in Niedersachsen nicht mit den katastrophalen Beben an den Rändern tektonischer Platten vergleichbar sind, können sie dennoch spürbare Auswirkungen haben. Die stärksten Erdbeben in der Region führen zu leichten Schäden an Gebäuden, wie Rissen im Putz oder gesprungenen Fliesen. Die Messstationen des NED erfassen sogar Erschütterungen, die unterhalb der menschlichen Wahrnehmung liegen, und die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht.
Nachwirkungen der letzten Eiszeit
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass die Nachwirkungen der letzten Eiszeit auch in Niedersachsen spürbar sind. Die Hebungen und Senkungen des Bodens, die durch das Abschmelzen der Gletscher verursacht wurden, können ebenfalls zu Erdbeben führen. Eike Bruns weist darauf hin, dass solche geologischen Bewegungen auch in Nordeuropa, einschließlich Skandinavien, auftreten und somit auch Niedersachsen beeinflussen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Niedersächsische Erdbebendienst trotz der Seltenheit von Erdbeben in der Region eine wichtige Funktion erfüllt. Er überwacht nicht nur die seismischen Aktivitäten, sondern berät auch die Landesregierung und die Öffentlichkeit über die potenziellen Risiken und Ursachen von Erdbeben. In einer Zeit, in der die Erdgasförderung weiterhin ein heiß diskutiertes Thema ist, bleibt der NED ein unverzichtbarer Akteur in der Sicherheit und Aufklärung der Bürger.