
Im Jahr 2024 wurden im regionalen Handwerk in Osnabrück etwa 2.400 neue Lehrverträge abgeschlossen. Die Zahl der neuen Auszubildenden blieb nahezu konstant, mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aktuell werden rund 6.500 Lehrlinge in allen Bereichen der Handwerkskammer ausgebildet. Die Region Osnabrück nimmt bundesweit einen Spitzenplatz in der Ausbildung junger Menschen im Handwerk ein, bezogen auf die Anzahl der Betriebe. Besonders beliebt ist der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers. Allerdings weist die Handwerkskammer auf zunehmende Probleme in der demografischen Entwicklung hin, die die zukünftige Rekrutierung junger Talente im Handwerk erschweren könnten, wie NDR berichtete.
Steigendes Interesse an Ausbildungsplätzen
Im Ausbildungsjahr 2023/2024 bewarben sich in der Region Osnabrück 2.794 junge Menschen um einen Ausbildungsplatz, was einen Anstieg um 224 Personen (8,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Gleichzeitig wurden 3.320 Ausbildungsstellen gemeldet, was einen Rückgang um 743 Stellen (18,3 Prozent) bedeutet. Statistisch hatte jeder Bewerber Zugang zu 1,2 Ausbildungsstellen. Bis Ende September 2024 blieben 240 Bewerber unversorgt, ein Anstieg um 59 Personen (32,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Zudem blieben 282 Ausbildungsstellen unbesetzt, was einem Rückgang um 130 Stellen (31,6 Prozent) entspricht, wie HWK Osnabrück darlegte.
Tina Heliosch, Leiterin der Agentur für Arbeit Osnabrück, berichtet von steigendem Interesse an dualen Ausbildungen, und erstmals gab es wieder mehr inländische Bewerber: 2.212 deutsche (plus 8,2 Prozent) und 582 ausländische Bewerber (plus 11,1 Prozent). Heliosch betont die Notwendigkeit, mehr Jugendliche für duale Ausbildungen zu gewinnen, da das Ausbildungsangebot signifikant kleiner geworden ist, was zu Passungsproblemen führt. Von den Bewerbern entschieden sich 441, weiter zur Schule zu gehen oder ein Studium zu beginnen.
Dr. Goran Miladinovic von der Handwerkskammer berichtet, dass 2.430 neue Auszubildende in Handwerksberufen begonnen haben, ein Rückgang um 0,7 Prozent. Im Agenturbezirk Osnabrück wurden 1.208 neue Lehrverträge registriert, was einem Minus von 0,8 Prozent entspricht. Juliane Hünefeld-Linkermann von der IHK informiert, dass 52 Prozent der Ausbildungsbetriebe im Ausbildungsjahr 2023/2024 nicht alle angebotenen Plätze besetzen konnten. Besonders gesucht werden Auszubildende in Logistik, Handel, Gastronomie, IT und gewerblich-technischen Berufen. Die IHK registrierte 2.171 neue Ausbildungsverträge, ein Rückgang von 2,2 Prozent. Um dem Wechselspiel auf dem Ausbildungsmarkt entgegenzuwirken, setzt die IHK auf Kampagnen und regionale Aktionen zur Gewinnung von Jugendlichen, insbesondere für Flüchtlinge und junge Migranten.