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Ein verletzter Mäusebussard sorgte in den letzten Wochen in Ahorn für Aufsehen. Laut dewezet.de wurde der Greifvogel zwischen den Jahren erstmals auf Wildkamera-Aufnahmen entdeckt. Jannik Tietjen kontrollierte die Stelle mehrfach und stellte fest, dass der verletzte Bussard tagsüber regelmäßig auf einem Baumstumpf verweilte. Der Vogel suchte Deckung in einem Gebüsch, was auf gesundheitliche Probleme hindeutete.
Rückschlüsse auf die Verletzung ergaben, dass der Flügel des Mäusebussards leicht schräg stand, was vorübergehende Flugunfähigkeit vermuten ließ. Um dem Vogel zu helfen, legte Tietjen Wildfleisch-Reste aus. Jagdpächter Peter Radow äußerte die Vermutung, dass die Verletzung durch ein Windrad, das etwa 200 Meter entfernt steht, verursacht worden sein könnte. Bei den Suchaktionen gelang es einer sechsköpfigen Gruppe, den verletzten Bussard mit Hilfsmitteln wie einem Kescher und einer Transportbox einzufangen.
Schicksal des Mäusebussards
Nachdem der Vogel in eine abgedunkelte Transportbox gesetzt wurde, wurde er in die Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen gebracht. Diese Station ist bekannt für die Aufnahme und Versorgung von verletzten und verwaisten Wildtieren in Niedersachsen, wo jährlich rund 3000 Tiere betreut werden. Der dortige Tierarzt stellte jedoch fest, dass die Verletzung des Flügels so gravierend war, dass der Mäusebussard eingeschläfert werden musste. Die genaue Ursache der Verletzung konnte nicht eindeutig festgestellt werden, ob sie nun durch das Windrad oder einen Verkehrsunfall verursacht wurde.
Dr. Florian Brandes, der Leiter der Station, bedauert, dass nicht allen verletzten Tieren geholfen werden kann. Jannik Tietjen appellierte an die Öffentlichkeit, verletzte Wildtiere zu melden und die jeweiligen Stellen im Blick zu behalten. Diese Tragödie wirft einen Schatten auf die Debatte über die Sicherheit von Vögeln in der Nähe von Windenergieanlagen.
In einer separaten Untersuchung zeigt eine Studie, dass jährlich in bestimmten Bundesländern rund 7.800 Mäusebussarde mit Windenergieanlagen kollidieren, was 7% des Brutbestandes dieser Vogelart ausmacht, wie auf windwahn.com berichtet wird. Trotz dieser besorgniserregenden Zahlen gibt es derzeit keine direkten Auswirkungen auf Planungs- und Zulassungsverfahren. Dies wirft Fragen über den Schutz von Greifvögeln im Kontext einer wachsenden Windenergiebranche auf.