Hannover

Kirchentag in Hannover: Junge fordern eine modernere Kirche!

Der Kirchentag in Hannover hat das Ziel, Menschen zusammenzubringen, Gläubige im Glauben zu stärken und die Kirche näher zu den Menschen zu bringen. In diesem Zuge äußerten verschiedene junge Menschen ihre Erwartungen und Wünsche an die Kirche.

Catharina Weißenborn (32), die bei den Johannitern arbeitet, wünscht sich mehr Gemeinschaft und einen Ort der Geborgenheit für alle, unabhängig von Alter oder Konfession. Sie unterstreicht die Bedeutung, dass die Kirche Missstände benennt und politisch Stellung bezieht. Auf ähnliche Weise fordert Timon Jamm (19), Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Jugend Hannover, dass die Kirche die Bedürfnisse der Jugend ernst nimmt. Er warnt davor, die Jugend zu vergraulen, und plädiert für eine mutigere Positionierung der Kirche in gesellschaftlichen Fragen.

Wünsche der Jugendlichen

Paula Ammerälahn (16), Schülerin und Jugendleiterin, hebt hervor, dass die Kirche auf Jugendliche eingehen und ein Ort der Wertschätzung sein sollte, unabhängig von Leistung. Auch Jannes Werner (13), katholisch, möchte, dass die Kirche aktiver für sozial benachteiligte Menschen eintritt und offener für Diversität ist. Die katholische Mutter Lisa Drohmann (32) kritisiert die unflexiblen Gottesdienstzeiten für Eltern und fordert mehr Frische und Attraktivität in der Kirche, um Familien zu unterstützen.

Ergänzend zeigen aktuelle Studien, dass traditionelle religiöse Formen und konfessionelle Bindungen für Jugendliche an Bedeutung verlieren. Laut [ekd.de](https://www.ekd.de/jugendstudien-wie-jugendliche-heute-glauben-38016.htm) verlagert sich der Glaube auf die individuell-persönliche Ebene. Es wird ein Phänomen beobachtet, das als „religiöse bricolage“ oder „Patchwork-Religion“ bezeichnet wird, während Gemeinschaft und soziale Beziehungen für viele wichtiger werden als der Inhalt des Glaubens.

Die Ergebnisse dieser Studien spiegeln wider, dass nur 10% der Jugendlichen von religiösen Erfahrungen berichten und etwa 47% der jungen Menschen als kirchlich ungebunden gelten. Dennoch bleibt das Interesse an Gott und Religion hoch, und positive Erfahrungen in der Kirche können die Verbundenheit fördern, wie [haz.de](https://www.haz.de/lokales/hannover/kirchentag-in-hannover-das-wuenschen-sich-junge-menschen-von-kirche-RRZUCSMOXRGDZFURQXWDUMLFHU.html) berichtet.