Holzminden

Marode Sporthallen in Deutschland: Landkreis Bodenwerder unter Druck!

Die Sporthalle in Bodenwerder ist seit Jahren von einem undichten Dach betroffen, welches Regenwasser eindringen lässt. Der Landkreis Holzminden, der Eigentümer der Halle ist, wurde über die Problematik informiert. Pressesprecher Peter Drews erklärte, dass eine kurzfristige Reparatur nicht möglich sei; stattdessen müsste die Halle abgerissen und neu gebaut werden.

Zusätzlich wird die Diskussion über die Schließung des Oberschulstandorts Bodenwerder geführt. Ein weiteres Problem stellt das fehlende warme Wasser seit Oktober 2022 dar. Ein defektes Warmwasseraufbereitungssystem wurde zwar im Februar 2024 eingebaut, jedoch verzögert sich dessen Reparatur. Beschwerden wurden beim Hersteller und Installationsunternehmen eingereicht.

Eltern und Lehrer zeigen sich unzufrieden

Drews wies die Kritik an den Missständen zurück und betonte, dass der Landkreis aktiv an der Identifizierung und Behebung der Mängel arbeite. Dennoch sind Eltern und Lehrer über den Zustand der Sporthalle verärgert; es gibt weitere Mängel, wie etwa defekte Beleuchtung. Laut Michaela Meier, der Vorsitzenden des Elternrats, werden die defekten Lampen nicht ersetzt, was den Trainingsbetrieb beeinträchtigt.

Der Austausch der Beleuchtung sei laut Drews nicht einfach und setze eine Gesamtlösung für die Decke voraus. Ein Ortstermin in der kommenden Woche soll Klarheit über die Beleuchtung und die Reparatur des Warmwasseraufbereitungssystems bringen. Der Abriss und Neubau der Halle könnten allerdings nur mit Fördermitteln realisiert werden; die nächste Ausschreibung wäre frühestens im dritten Quartal 2023.

In einem größeren Kontext zeigten sich ähnliche Probleme in Deutschland. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) befinden sich viele Sportanlagen in einem besorgniserregenden Zustand. In 40 Prozent der befragten Kommunen können Sportangebote aufgrund des mangelhaften baulichen Zustands nicht stattfinden, wie Deutschlandfunk berichtete.

Darüber hinaus befürchten 36 Prozent der Kommunen, ihr Angebot wegen maroder Hallen oder Bäder in den kommenden Jahren reduzieren zu müssen. Eine Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur wird gefordert, da 59 Prozent der befragten Städte, Gemeinden und Landkreise angeben, dass der Investitionsrückstand bei Sporthallen „gravierend“ oder „nennenswert“ sei. Diese Missstände haben zudem Auswirkungen auf die Schwimmfähigkeit von Kindern und deren Gesundheitszustand.

Die Situation verdeutlicht die Dringlichkeit eines politischen Handlungsbedarfs; der Experte Robin Kähler kritisiert zudem die öffentlichen Diskussionen um große Zahlen und weist auf die gesellschaftlichen Konsequenzen maroder Sportstätten hin.