Leer

Bildungscampus in Leer: Nach zehn Jahren Stillstand endlich ein Plan?

Nach fast zehn Jahren Stillstand und planerischem Chaos auf dem EWE-Gelände in Leer wird nun erneut ein Bildungscampus angedacht – doch trotz medienwirksamer Ankündigungen bleibt die Frage: Wann kommt endlich der Fortschritt, und wer trägt die Verantwortung für diese Visionlosigkeit?

Fast ein Jahrzehnt ist vergangen, seit die Vision eines Bildungscampus in Leer das Licht der Welt erblickte. Was ist in dieser Zeit geschehen? Nichts! Der Landkreis strauchelt und dreht sich im Kreis. Aber warum? Schaut man sich die verfallenden Gebäude an der Ubbo-Emmius-Straße an, wird einem klar: Die leerer Hoffnung auf eine bessere Zukunft verkommt zu einem Schattenspiel.

Die Schlagzeile „Es geht voran: Stadt Leer will Bebauungsplan für EWE-Gelände aufstellen“ erweckt zwar Hoffnung, doch der Beschluss ist ein Relikt aus der Vergangenheit, das bereits in den Archiven verstaubt. Im November jährt sich die Verkündung der Pläne für den Campus, aber in der Realität hat sich seither kaum etwas bewegt. Anstatt progressive Schritte zu unternehmen, bleibt der Landkreis in einem endlosen Stillstand gefangen – und das mit einer Begründung, die nur Kopfschütteln auslösen kann.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Idee eines Bildungscampus erblickte unter dem damaligen Landrat Bernhard Bramlage das Licht der Welt. Der Kauf des Grundstücks und die ersten Planungen standen damals auf der Agenda. Doch der Übergang zu Matthias Groote bedeutete einen Stopp. Bis Ende 2020 blieb alles still. Die eigens gegründete Campus GmbH wurde nach kurzer Zeit als überflüssig abgesetzt, und auch die Stadtverwaltung – unter der Leitung von Bürgermeisterin Beatrix Kuhl – erhielt von der Kreis-Baudezernentin Jenny Daun zu hören, dass die bisherigen Pläne nicht mehr verfolgt werden sollten. Ein Paukenschlag für alle Beteiligten!

Stattdessen lasteten neue, unkonkrete Ideen auf dem Tisch. Im Mai 2023 präsentierten sich Groote und der Leeraner Bürgermeister Claus-Peter Horst stolz mit einem künstlerischen Modell, das mehr an ein Monopoly-Spiel erinnerte als an ein ernstzunehmendes Architekturprojekt. Workshops und Gespräche mit Politikern – alles in allem ein riesiges Fragezeichen ohne greifbare Ergebnisse.

Und welche Pläne gibt es jetzt?

Vor wenigen Tagen trumpfte das Kreishaus mit einer Einladung zur „Projektphase 0“ auf. Vertreter der Bildungseinrichtungen sollten ihre brillanten Ideen präsentieren. Der Begriff „Kick-Off“ kursiert durch die Gänge, als wäre dies der große Neustart. Der Kreis plant, innerhalb eines Jahres eine Bedarfsanalyse durchzuführen und innerhalb der darauffolgenden sechs Monate eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Mit anderen Worten: Die bereits lancierten Vorhaben, einschließlich des „Häuschenmodells“, sind für den Moment Geschichte. Der früheste Zeitpunkt für eine erneute Diskussion? Spring 2026 – vorausgesetzt, die neuen Ideen passen in das bestehende Puzzle der Leeraner Stadtpolitik.

Der Grund für diese Neuausrichtung? Aus dem Kreishaus kommt die Antwort: „Das ursprüngliche Nutzungskonzept ist hinfällig geworden.“ Und das nur, weil eine Akademie ihre Pforten geschlossen hat! Absurder könnte die Begründung kaum sein. Glaubt man so etwas, könnte man fast davon überzeugt sein, die Erde sei eine Scheibe!

Die Quintessenz der letzten zehn Jahre ist einfach: Jeder Fortschritt kam zum Stillstand, dann wurde der Campus-Traum verworfen zugunsten von Verwaltungsbüros, was die Stadt jedoch entschieden ablehnte. Plötzlich wird wieder eine neue Struktur gesucht, und der alternde Traum des Bildungscampus wird mit Unterstützung eines neuen Projektbüros wiederbelebt. Die wahren Verlierer? Die Bürger von Leer, die auf eine positive Entwicklung hoffen.

Das EWE-Gelände ist nach wie vor ein Ort der Versprechungen – das Grundstück ist endlich frei von Altlasten. Doch trotz dieser Verbesserung hat sich in der Planung kaum etwas getan. Die Führung des Kreises unter Groote und Daun zeigt vor allem eines: Dort fehlt es an Visionen und klaren Zielen! Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen ihre Zurückhaltung ablegen und mutige Entscheidungen treffen, anstatt weiter im Kreis zu drehen, während Leer auf einen Bildungscampus wartet, der nie zu kommen scheint.

NAG Redaktion

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