
Der Naturpark Steinwald hat einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung eines neuen Naturparkzentrums gemacht. Wie oberpfalzecho.de berichtet, wurde der Standort für das Zentrum beim Marktredwitzer Haus in Hohenhard, Stadt Waldershof, beschlossen. Die Abstimmung fiel mit 30:26 Stimmen, an der zahlreiche Beteiligte, darunter Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte, sowie Vertreter von Wander- und Naturschutzvereinen teilnahmen. Der Markt Fuchsmühl hatte ebenfalls Interesse an dem Standort, ging jedoch leer aus.
Seit mehreren Jahren sucht der Naturpark nach einem geeigneten Standort. Ein gemeinsames Zentrum mit dem Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald scheiterte, ebenso wie der Plan, ein leerstehendes Forsthaus in Hohenhard zu nutzen, der an den Forderungen des Eigentümers scheiterte. Bei einem Auswahlverfahren blieben schlussendlich zwei Vorschläge: das Marktredwitzer Haus und der ehemalige Gasthof „Zum Schützen“ in Fuchsmühl. Während Bürgermeisterin Margit Bayer aus Waldershof die zentrale Lage für touristische Höhepunkte hervorhob, präsentierte Bürgermeister Wolfgang Braun aus Fuchsmühl ein fast fertiges Konzept für den Gasthof.
Finanzielle Aspekte und zukünftige Planungen
Die Kosten für das geplante Zentrum in Hohenhard belaufen sich auf 586.561 Euro, während die Kosten in Fuchsmühl bei etwa 100.000 Euro liegen würden. Diese Diskrepanz wurde von Bürgermeistern aus Erbendorf, Falkenberg und Wiesau kritisch betrachtet. Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, der Vorsitzende des Naturparks, betonte die Notwendigkeit, eine Entscheidung zu treffen. Architektin Cornelia Müller erklärte, dass die genauen Kosten in einer Hauptstudie ermittelt werden müssen und dass man bei finanziellen Schwierigkeiten aus dem Projekt aussteigen könne. Bürgermeister Braun äußerte Enttäuschung über die Entscheidung und hielt das Fuchsmühler Konzept für günstiger.
Zusätzlich plant der Naturpark Steinwald eine Erweiterung um 6000 Hektar des Hessenreuther Waldes, was bereits die Zustimmung von verschiedenen Behörden erhielt. Wie frankenpost.de berichtet, soll eine einmalige Förderung von 2 Millionen Euro zur Errichtung des Naturparkzentrums sowie jährliche Betriebskosten von 190.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Das Ziel ist es, das Naturparkzentrum mit mindestens 20.000 Besuchern jährlich zu etablieren.
Aufgrund der Lage des Zentrums wird eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie die zentrale Lage zur Gastronomie betont. Diskussionen über die realistische Besucherzahl wurden angestoßen, da Bedenken geäußert wurden, dass täglich ein großer Reisebus erforderlich sein könnte. Landrat Roland Grillmeier merkte an, dass die Besucherzahl nicht festgelegt sei und mehr Schulen sowie Netzwerke einbezogen werden sollten.
Zusätzlich wurde bekannt gegeben, dass Elisabeth Frank zur neuen Geschäftsführerin des Naturparks Steinwald ernannt wird. Sie ist die erste hauptamtliche Geschäftsführerin in der über 50-jährigen Geschichte des Parks und bringt Erfahrungen aus der Forstwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit mit. Ihre erste Amtszeit sollte ursprünglich zum 1. April beginnen, wurde jedoch auf den 1. Juli aufgrund der Kündigungsfrist verschoben.