Northeim

Prozess um fahrlässige Tötung: Schussdrama in Kleingartenkolonie!

In einem komplexen Fall von mutmaßlicher fahrlässiger Tötung, der die Region Seesen betrifft, hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage gegen einen 42-jährigen Cousin des verstorbenen 34-Jährigen aus Lehrte erhoben. Der Vorfall, bei dem der 34-Jährige am 30. Dezember 2020 durch einen Schuss in den Kopf starb, ereignete sich auf dem Gelände einer Kleingartenkolonie in Seesen. Der Prozess findet aufgrund von Platzmangel und erhöhten Sicherheitsvorkehrungen im Amtsgericht Northeim statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, seinen Cousin versehentlich getötet zu haben. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich beide Männer in der Kleingartenkolonie, um einen Baseballschläger abzuholen. Der Angeklagte gab an, dass sein Cousin ihm eine Tüte mit der Schusswaffe überreichte. Beim Versuch, das Magazin zu entfernen, fiel die Tüte zu Boden; als der Cousin sie aufhob, löste sich ein Schuss, der ihn tödlich verletzte. Der Angeklagte äußerte Bedauern über den Tod seines Cousins, machte jedoch keine eigenen Aussagen. Seine Verteidigerin verlas eine Erklärung im Gericht.

Ermittlungen und Ungereimtheiten

Zusätzlich zu den Vorgängen im Gericht zeigt der Fall zahlreiche Ermittlungen, die bereits einen Monat nach dem Vorfall in Gang gesetzt wurden. Am 4. Januar 2021 fand man den Leichnam des 34-Jährigen in einer Gartenhütte, eingewickelt in eine Decke. Der Körper wies Anzeichen auf, die zu erheblichen Ungereimtheiten führten. So war zum Beispiel die Hose des Opfers heruntergezogen, und es fanden sich keine Blutspuren in der Hütte. Eine Waffe, die in der Nähe des Leichnams gefunden wurde, war zuvor bei einem Einbruch in Hildesheim entwendet worden.

Die Polizei führte in der Folge Durchsuchungen in insgesamt elf Objekten in Seesen und Lehrte durch, darunter auch die Wohnung des Opfers, um Beweismittel zu sichern. Gegen den 38-jährigen Tatverdächtigen, der als Bekannter des Opfers gilt und möglicherweise dessen Cousin ist, liegt der Verdacht vor, den 34-Jährigen erschossen zu haben. Ihm wird Totschlag im Zusammenhang mit der behaupteten versehentlichen Tötung vorgeworfen.

Familienangehörige des Getöteten wurden als Nebenkläger im Prozess zugelassen und werden von drei Rechtsanwälten vertreten. Der Prozess wird voraussichtlich mehrere Verhandlungstage umfassen, um die umfassenden Details des Falls zu klären.