
Auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Oldenburg wurden 15.000 Tonnen belasteter Bauschutt illegal entsorgt, was Korruptionsvorwürfe gegen einen Mitarbeiter der Stadt Oldenburg aufwarf. Dies berichtet NDR. Die Oldenburger Grünen fordern Akteneinsicht und Informationen von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) zu diesem Vorfall. Krogmann erklärte, dass der Kampfmittelräumdienst von Grabungen abgeraten habe, während ein Protokoll aus April 2024 eine andere Einschätzung liefert. Bei einer Durchsuchung auf dem Militärgelände fand die Staatsanwaltschaft Oldenburg illegal entsorgten Sondermüll.
Ein früherer Mitarbeiter eines Abbruchunternehmens beschuldigt, dass der belastete Bauschutt, der mit Teer und Asbest belastet war, nicht korrekt entsorgt wurde, und zusätzlich wurden 4.500 Kubikmeter treibstoffverseuchte Erde entdeckt. Der Baggerfahrer gab an, auf Anweisung eines städtischen Mitarbeiters Bauschutt abgeladen zu haben und dass dieser für das Wegschauen Geld, insgesamt rund 25.000 Euro, erhalten habe. Im Rahmen der Ermittlungen kam es sogar zu einer Razzia im Privathaus des beschuldigten Stadtamtsrats. Krogmann hatte bereits im November 2023 Strafanzeige erstattet und den Mitarbeiter freigestellt.
Ermittlungen und Vorwürfe
Die Stadtverwaltung versuchte, die Vorwürfe mit Vergleichszahlen zu entkräften, weigerte sich jedoch, Bodenproben zu nehmen. Diese Korruptions- und Umweltvorwürfe wurden in einem Bericht von NWZonline näher untersucht. Der Ursprung des Korruptionsvorwurfs wird auf eine Meldung einer Mitarbeiterin im September 2023 zurückgeführt. Ein Vorwurf gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Fachdienstes Projekt Fliegerhorst konnte bisher nicht ausgeräumt werden, und die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit einem Jahr.
Die Ermittlungen dauern an und sind noch nicht abgeschlossen. Ein Bauleiter einer beauftragten Firma behauptet, dass Mitarbeiter des Fachdienstes ihn angewiesen hätten, schadstoffbelastete Materialien in die Schießanlage zu bringen, diese Aussagen wurden jedoch von der Staatsanwaltschaft nicht bestätigt. Externe Experten raten von Sondierungsbohrungen und -grabungen ab, was die Stadtverwaltung in die Pflicht nimmt, für alle Folgen zu haften.
Die untere Bodenschutzbehörde untersucht Verwertungsnachweise, um den Umfang und die Entsorgung der Materialien auf dem Fliegerhorst zu klären. Bislang wurden über 20 Millionen Euro für Sanierungs- und Kampfmittelsondierungsarbeiten auf dem Gelände ausgegeben. Geplant ist außerdem die Errichtung eines neuen Stadtteils für 3.000 Menschen auf dem Gelände.