Salzgitter

Finanzielle Krise: Braunschweigs Busangebote stehen vor drastischen Cuts!

Am 09. Mai 2025 hat der Regionalverband Großraum Braunschweig seinen Nachtragshaushalt für das Jahr 2025 beschlossen. In diesem Rahmen wurden Maßnahmen zur Kürzung des regionalen Busangebots festgelegt, um ein Defizit von etwa 22 Millionen Euro im RegioBus-Bereich zu decken. Dieses Defizit resultiert hauptsächlich aus steigenden Kosten für Personal, Kraftstoff und klimaneutrale Antriebe.

Um das Defizit auszugleichen, sollen mehrere Maßnahmen ergriffen werden, darunter die Verwendung von 7 Millionen Euro aus Rücklagen, 1 Million Euro aus ungebundenen Mitteln für ÖPNV-Infrastrukturprojekte und eine Erhöhung der Verbandsumlage um 3,5 Millionen Euro, die von den Landkreisen und kreisfreien Städten gezahlt wird. Zudem ist vorgesehen, die RegioBus-Leistungen im kommenden Jahr um 500.000 Euro zu reduzieren.

Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr

Eine umfassende Reduzierung des Busangebots ist nicht möglich, da dies tiefgreifende Eingriffe in den gesamten öffentlichen Nahverkehr erfordern würde. Die RegioBusse sind essenziell für den Berufs-, Schul- und Freizeitverkehr und bieten täglich etwa 1.500 Fahrten auf 35 Linien an. Wie movebs.de berichtete, stützt sich der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) auch auf den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und Regionalbuslinien. Doch die Finanzierung der Regionalbuslinien steht auf der Kippe, da die Rücklagen des Regionalverbands (RGB) aufgebraucht sind und zukünftige Finanzierungen durch höhere Umlagen von Städten und Kreisen erfolgen müssen.

Die steigenden Kosten, die ein Defizit von nahezu 75% der erforderlichen Mittel zur Folge haben, sind für die Bürgermeister und Landräte ein heftiges Problem, da sie eine Erhöhung der Umlagen wegen angespannter Haushaltslagen ablehnen. Ohne solche Erhöhungen könnte die Angebotsreduktion auf etwa ein Viertel der aktuellen Leistung führen. Der Druck auf den regionalen ÖPNV wird durch mehrere Faktoren verstärkt, einschließlich der Notwendigkeit, klimaziele zu erreichen und die Lebensqualität in den Innenstädten aufrechtzuerhalten. Eine Reduzierung des Angebots könnte zudem die Nachfrage im SPNV und bei lokalen Buslinien senken, was die Situation weiter verschärfen würde.

Insbesondere bei der Regionalbuslinie 230 (Braunschweig – Wolfsburg) zeigt sich eine hohe Auslastung, die durch künftige Baumaßnahmen zusätzlich belastet werden könnte. Die weiterhin hohen Fahrgastzahlen unterstreichen die Bedeutung eines stabilen und zuverlässigen ÖPNV, der für viele Bürger eine notwendige Verbindung zu Ober- und Mittelzentren darstellt. Angesichts der aktuellen Situation fordern die Verantwortlichen strukturelle Verbesserungen der Finanzlage der Landkreise und Städte sowie eine öffentliche Beteiligung bei Entscheidungen zur Finanzierung des ÖPNV.