Schaumburg

Kokain-Prozess in Bückeburg: Zeuge brutal zusammengeschlagen!

Im Kokain-Prozess in Bückeburg sorgt die Aussage der Frau des mutmaßlichen Opfers für Aufsehen. Die Frau bestätigte, dass ihr Mann von mehreren Männern zusammengeschlagen worden sein soll. Ein Familienangehöriger der beiden Angeklagten hatte den 48-jährigen Bückeburger im Dezember zu einem Treffen einbestellt. Augenzeugenberichten zufolge sah die Frau anschließend einen Krankenwagen wegfahren und erhielt später einen Anruf ihres Mannes, der ins Krankenhaus musste.

Über den Vorfall berichtete [szlz.de](https://www.szlz.de/lokales/schaumburg/bueckeburg/kokain-prozess-bueckeburg-zeuge-von-mehreren-maennern-zusammengeschlagen-HWJ676A65JDKTHHZKRYRDVTJKY.html), wonach der Mann von zwei oder drei maskierten Tätern angegriffen und mit Flaschen geschlagen wurde. Der Täter, der als Familienangehöriger eines der Angeklagten identifiziert wurde, erschien später vor dem Haus des Paares und belästigte sie. Der 48-Jährige und seine Frau waren Vorsitzende eines Vereins, der in einem Lokal am Unterwallweg ansässig war. Staatsanwalt Lukas Veith vermutet, dass die Angeklagten den Verein betrieben und der Vorsitzende lediglich als Strohmann fungierte.

Vorwürfe und Razzia

Den Angeklagten wird vorgeworfen, in insgesamt 427 Fällen mit Kokain gehandelt zu haben. Hintergrund des Übergriffs könnten zwei Strafbefehle über Geldstrafen von 2400 und 3600 Euro sein, die das Paar erhalten hatte. Diese Strafbefehle stehen im Zusammenhang mit dem Vorwurf, illegal Geldspielautomaten in dem Lokal betrieben zu haben. Im Fall des Mannes war die Einziehung von 93.000 Euro angekündigt, die in die Automaten gesteckt worden sein sollen.

Ein zentraler Zeuge, ein 58-Jähriger, behauptet, über zwei Jahre hinweg rund 100.000 Euro Kokain in dem Lokal gekauft zu haben. Allerdings wurden Zweifel an seiner finanziellen Situation laut, da er viel Geld für Taxifahrten ausgegeben haben soll. Der Prozess geht indessen weiter, das Ende ist noch ungewiss.

Eine groß angelegte Razzia im Landkreis Schaumburg am 16. April 2024 führte zu weiteren Erkenntnissen im Kokain-Skandal. Dabei wurden 12 Personen im Alter von 19 bis 50 Jahren beschuldigt und es wurden mehr als 400 Taten, insbesondere im Handel mit Kokain, dokumentiert. Zwei Verdächtige befinden sich in Untersuchungshaft.

[ndr.de](https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Mehr-als-400-Taten-Razzia-gegen-mutmassliche-Kokain-Dealer,kokain504.html) berichtete, dass insgesamt 14 Objekte in Bückeburg, Rinteln, Luhde sowie in Minden und Ilserheide in Nordrhein-Westfalen durchsucht wurden. Beteiligte Spezialkräfte beschlagnahmten dabei diverse Gegenstände, darunter ein Sportwagen, fünf Geldspielautomaten, mehr als 21.000 Euro Bargeld, 14 Smartphones, vier verbotene Stichwaffen, Goldschmuck sowie Drogen und Tabletten.