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Rentenreform im Fokus: Bas‘ Vorschlag spaltet die Koalition!

Bärbel Bas, die neue Arbeits- und Sozialministerin, hat in der aktuellen Debatte um eine Reform der Rentenversicherung einen Vorschlag präsentiert, der die Einbeziehung von Beamten, Selbstständigen und Abgeordneten in die gesetzliche Rentenversicherung vorsieht. Dieser Vorstoß hat sowohl Zustimmung als auch scharfe Kritik ausgelöst, insbesondere innerhalb der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD.

Mit ihrem Plan will Bas eine breitere Finanzierungsbasis für das Rentensystem schaffen. In der Diskussion betont sie, dass mehr Personen an der Finanzierung der Rentenversicherung beteiligt werden müssen, um deren langfristige Stabilität zu sichern. Der Ökonom Jens Südekum äußerte sich jedoch skeptisch zu dieser Maßnahme. Er ist der Ansicht, dass die Einbeziehung von Beamten kurzfristig nicht die finanziellen Schwierigkeiten der Rentenversicherung lösen kann und empfiehlt stattdessen, Anreize für ältere Arbeitnehmer zu schaffen, länger im Beruf zu bleiben, sowie die Bedeutung von Fachkräftezuwanderung für die Rentenversicherung hervorzuheben, wie [az-online.de](https://www.az-online.de/politik/beamte-koennen-system-nicht-retten-oekonom-kritisiert-bas-renten-vorstoss-zr-93728510.html) berichtete.

Kritik und Unterstützung

Die Reaktionen auf Bas‘ Vorschlag variieren stark. Während der Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) den Plan als nicht mit der Union abgestimmt und als ungeeignetes Finanzierungsmodell kritisierte, erhielt Bas Unterstützung aus den Reihen der SPD. Bernd Rützel, ein SPD-Abgeordneter, sieht die Einbeziehung von Selbstständigen und Beamten als stabilisierend für die Beitragsbasis an. Auf der anderen Seite äußerte Alexander Hoffmann, der CSU-Landesgruppenchef, dass Bas alte SPD-Ideen nicht als Ergebnisse der Renten-Kommission vorgeben sollte. Diese Bedenken wurden auch vom Deutschen Beamtenbund (dbb) geteilt, dessen Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach darauf hinwies, dass die Umsetzung des Vorschlags mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre, darunter eine Erhöhung des Arbeitgeberanteils zur Rentenversicherung.

Angesichts dieser differenzierten Meinungen plant Bas die zügige Einberufung der Rentenkommission, um Reformvorschläge zu erarbeiten, die auf die aktuellen Herausforderungen der Rentensituation reagieren sollen, wie [rtl.de](https://www.rtl.de/news/baerbel-bas-beamte-in-die-rentenversicherung-spd-politikerin-erntet-kritik-und-zustimmung-id4357335.html) berichtete. In Anbetracht des Koalitionsvertrags, der ein Rentenniveau von 48 Prozent sowie ein Renteneintrittsalter von 63 Jahren garantiert, wird der Druck auf die Rentenversicherung in den kommenden Jahren weiter steigen.