Uelzen

Rodung am Flugplatz Uelzen: Bäume fallen bis Samstag unter Flutlicht!

Am Flugplatz Barnsen wird zurzeit ein dramatisches Schauspiel aufgeführt: Seit dem 14. November 2024 frisst sich ein mächtiger Harvester durch die Bäume des Waldes, der sich am östlichen Ende der Start- und Landebahn erstreckt. Bis zum 16. November sollen hier zwei Hektar Wald gerodet werden, und das alles im Auftrag des Landkreises Uelzen. Die Kreisverwaltung hat die Öffentlichkeit über den Beginn dieser umstrittenen Fällungsarbeiten informiert und bittet eindringlich, das betroffene Gebiet zu meiden, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden, wie [az-online.de](https://www.az-online.de/uelzen/faellungsarbeiten-am-flugplatz-barnsen-beginnen-waldgebiet-sollte-gemieden-werden-93410872.html?womort=Duelzen) berichtete.

Die Fällungen sind notwendig, um die Flugsicherheit zu gewährleisten, da zu hoch gewachsene Bäume entfernt werden müssen. Trotz eines Widerspruchs des Naturschutzbundes (Nabu) hat der Landkreis die sofortige Vollziehung der Genehmigung angeordnet. Der Bau- und Umweltdezernent Tobias Linke war persönlich vor Ort, um die Arbeiten zu überwachen. „Wir müssen schnell handeln, um die Sicherheit am Flugplatz zu gewährleisten“, erklärte er.

Die Kontroversen um die Rodung

Die Rodungsarbeiten sind nicht nur eine technische Maßnahme, sondern auch ein emotionales Thema für viele Anwohner und Naturschützer. Fritz Kaune, ein Mitglied des Nabu-Vorstands, bezeichnete die Fällungen als „Nacht- und Nebel-Aktion“ und äußerte seine Empörung über die Entscheidung des Landkreises. „Es ist erschreckend, dass die Lobby der Flieger hier so viel Einfluss hat“, sagte er und fügte hinzu, dass die Enttäuschung über die fehlende Unterstützung des Nabu-Landesverbandes groß sei.

Die Arbeiten werden auch nachts unter Flutlicht durchgeführt, um die strengen Zeitvorgaben einzuhalten. Laut Kreissprecher Martin Theine ist das Großgerät in der aktuellen „Schnittsaison“ stark nachgefragt, was die Notwendigkeit eines Mehrschichtbetriebs erklärt. „Wir müssen die Arbeiten bis zum Ende der Woche abschließen“, so Theine.

Was passiert mit dem Holz?

Das gefällte Holz bleibt zunächst vor Ort gestapelt, bis eine Vermarktung erfolgt. Eine Wiederaufforstung mit niedrigwachsenden Bäumen ist ebenfalls geplant, um den Verlust auszugleichen. Der Landkreis Uelzen hat angekündigt, an anderer Stelle mehr als zwei Hektar Wald aufzuforsten, sodass am Ende über vier Hektar Waldfläche zur Verfügung stehen werden.

Die Zufahrtsstraße zum Flugplatz wurde für die Dauer der Arbeiten abgesperrt, und die Polizei ist präsent, um mögliche Proteste zu verhindern. Bis zum Redaktionsschluss gab es jedoch keine nennenswerten Protestaktionen vor Ort.

Die Fällungsarbeiten am Flugplatz Barnsen sind ein eindringliches Beispiel dafür, wie Naturschutz und wirtschaftliche Interessen oft in Konflikt geraten. Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob es zu weiteren Protesten kommen wird, während die Maschinen unermüdlich arbeiten.

NAG Redaktion

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