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Die Stadt Achim sieht sich seit Jahren mit einem zunehmenden Problem durch Saatkrähen konfrontiert. Diese Vögel verursachen nicht nur erhebliche Lärmbelästigung, sondern hinterlassen auch Exkremente auf Autos, Balkons und Terrassen, was zu Beschwerden von Anwohnern führt, wie Kreiszeitung berichtet. SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Geisler stellte fest, dass das Thema seit 13 Jahren im Rat behandelt wird.
Um dem Problem Herr zu werden, hat die Stadt Achim ein umfassendes Konzept entwickelt. Dieses sieht jedoch keine kurzfristigen Lösungen vor, da eine effektive Vergrämung der Tiere dauerhafte alternative Standorte erfordert. Die Suche nach geeigneten Flächen ist bereits im Gange; die notwendigen Baumpflanzungen sollen über die kommenden Jahre hinweg entwickelt werden. Die Maßnahmen zielen darauf ab, ein konfliktfreies Zusammenleben zwischen Bürgern und Saatkrähen langfristig zu fördern, wie Weser-Kurier berichtet.
Maßnahmen zur Konfliktreduzierung
Das Konzept beinhaltet sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen. Kurzfristig werden die Brutstandorte „Auf dem Born“ und „An der Eisenbahn“ als dauerhafte Koloniestandorte definiert. Zudem sind verstärkte Reinigungsmaßnahmen an stark verschmutzten Gehwegen und Plätzen, insbesondere im Magdeburger Viertel, vorgesehen. Die Stadt plant auch die Entfernung von Nestern in kritischen Bereichen wie Spielplätzen, Kitas und Schulen aus hygienischen Gründen.
Langfristig sollen die bestehenden Standorte gesichert und nach Bedarf Pappeln nachgepflanzt werden, da einige Bäume umgestürzt oder krank sind. Kritik kam von der CDU, die Bedenken gegen den Standort „Auf dem Born“ äußerte, insbesondere im Hinblick auf die geplante Paulsbergschule. Im Ausschuss stimmte die CDU gegen das Konzept, während SPD und Grüne dafür waren, die rot-grüne Mehrheit beschloss das Konzept.
Zusätzlich plant die Stadt Achim, einen neuen Arbeitskreis „Krähen in Achim“ einzurichten, um interessierten Bürgern eine Plattform zu bieten, ihre Sorgen vorzutragen und Informationen über mögliche Maßnahmen zu erhalten. Der erste Termin des Arbeitskreises wird am 14. Juni als Videokonferenz stattfinden. Teilnehmer müssen sich vorher im Rathaus anmelden. Bürgermeister Rainer Ditzfeld schlägt vor, dass jedes betroffene Gebiet einen Sprecher für den Arbeitskreis benennt und kritisiert gleichzeitig das niedersächsische Jagdgesetz, das das Vergrämen von Krähen verbietet.