
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette steht derzeit in einem aufsehenerregenden Prozess in Verden vor Gericht. Der Prozess findet in einer umgebauten Reithalle statt, die für insgesamt rund 3,6 Millionen Euro umgerüstet wurde. Die Kosten für die Miete sowie den Umbau werden vom Vermieter übernommen, und der Vertrag für die Nutzung der Reithalle gilt für zwei Jahre, mit der Option auf Verlängerung.
Aufgrund der besonderen Sicherheitslage fanden die Behörden keinen geeigneten Gerichtssaal am Standort des Landgerichts Verden, was die Suche nach einem passablen Saal über mehrere Monate hinweg erforderte. Die umgebaute Reithalle liegt auf einem vier Hektar großen Areal am Stadtrand von Verden und ist mit Stacheldrahtzäunen, Sichtschutzwänden und Überwachungskameras ausgestattet, um die Sicherheit während des Verfahrens zu gewährleisten. Es sind mehr als 40 Verhandlungstage bis Mitte Dezember geplant, wobei in dieser Zeit die Halle nicht für andere Gerichtsprozesse genutzt werden darf.
Hintergrund des Prozesses
In den Anklagepunkten gegen Klette sind schwere Vorwürfe wie versuchter Mord, unerlaubter Waffenbesitz sowie schwerer Raub enthalten. Klette ist seit 30 Jahren untergetaucht gewesen und wurde erst vor kurzem gefasst. Der Prozess hat aufgrund ihrer früheren Verbindungen zur RAF und den damit verbundenen schweren Delikten großes Interesse in den Medien geweckt.
Aktuell läuft der Prozess im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle, der jedoch nur begrenzte Kapazitäten für Zuschauer und Journalisten bietet. Geplant ist, dass die Verhandlungen Ende Mai in die Reithalle im Verdener Stadtteil Eitze verlegt werden, sobald der Umbau abgeschlossen ist. Der Bau eines größeren Staatsschutzsaals in Celle, der bereits seit Jahren diskutiert wird, ist durch einen vorbereiteten Grundstückskauf in Bewegung geraten. Dennoch wurde ein geplanter Zuschuss von 25 Millionen Euro für den Bau des neuen Saals nicht beim Bundesjustizminister beantragt.