
Die Waldbrandgefahr in Niedersachsen sinkt ab Montag auf die maximal mittlere Gefahrenstufe. Am Samstag galt im Nordosten des Landes noch die zweithöchste Warnstufe. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet am Sonntag an mehreren Messstationen weiterhin die zweithöchste Warnstufe. Sinkende Temperaturen und vereinzelt Regenschauer werden für den Wochenstart vorhergesagt.
In der vergangenen Woche gab es bereits mehrere Einsätze aufgrund von Wald- und Moorbränden. So brach am Samstagmittag ein Feuer auf einer Fläche von etwa 3.500 Quadratmetern Grasland an der Aller in Celle aus. Die Löscharbeiten gestalteten sich als schwierig, da das Feuer auf einer nicht befahrbaren Landzunge ausbrach und durch Wind weiter angefacht wurde. Zudem zerstörte ein Moorbrand in Posthausen (Landkreis Verden) am Donnerstag rund 1.000 Quadratmeter Fläche.
Verhaltensregeln zur Vorbeugung
Die Lüneburger Waldbrandzentrale hat Verhaltensregeln zur Vermeidung von Waldbränden herausgegeben. Dazu gehört das Rauchen im Wald und in der Feldflur zu unterlassen, Zigarettenreste nicht aus dem Auto zu werfen sowie nur an offiziellen Grillplätzen zu grillen und mindestens 50 Meter Abstand zum Wald zu halten. Außerdem sollen nur auf ausgewiesenen Waldparkplätzen geparkt und Waldwege freigehalten werden, um den Lösch- und Rettungskräften den Zugang zu erleichtern. Bei einem Brand ist es wichtig, die Feuerwehr (Notruf 112) oder die Polizei (Notruf 110) unverzüglich zu informieren.
Zusätzlich sind nun moderne Maßnahmen zur Überwachung der Waldbrandgefahr in Niedersachsen in Kraft. Wie die Landesforsten berichteten, wurde das Waldbrandüberwachungszentrum (AWFS) im Jahr 2021 modernisiert. Hierbei wurden 20 Überwachungskameras durch leistungsfähigere Modelle ersetzt, und ein neuer Server sowie Rechner ermöglichen schnellere Auswertungsmöglichkeiten der Bilder an fünf Arbeitsplätzen. Eine neue Großbildwand verbessert die Beurteilung unklarer Warnmeldungen durch die Brandwächter in Lüneburg, wo ein Mitarbeiterteam die Wälder in Nord-Ost-Niedersachsen überwacht.
Ab der Waldbrandwarnstufe 3 besetzt ein speziell geschultes Team von Forstwirten die Zentrale. Die überwachte Waldfläche beläuft sich auf etwa 440.000 Hektar in nordöstlichem Niedersachsen, während die gesamte überwachte Fläche fast eine Million Hektar umfasst. Sensoren des Systems ermöglichen eine flächendeckende Überwachung und erkennen aufkeimende Brände bis zu 20 Kilometer entfernt. Bei Rauchentwicklung erfolgt eine automatische Meldung an die Zentrale, die bei bestätigten Brandereignissen die zuständige Feuerwehrleitzentrale benachrichtigt.