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Warnstreik in Verden: Busfahrer setzen Arbeitgeber unter Druck!

In Niedersachsen kam es am Dienstag nach Ostern zu umfassenden Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr, die von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen wurden. Ziel der Streiks ist es, Druck auf die Arbeitgeber vor den Tarifverhandlungen, die Ende April und Anfang Mai stattfinden, auszuüben. Laut Berichten blieben die meisten Busse der bestreikten Unternehmen im Depot, und in Verden war die Allerbus-Betriebsgesellschaft ganztägig lahmgelegt, wobei 90 % der Touren ausfielen.

Der Geschäftsführer der Verdener Verkehrsgesellschaft, Henning Rohde, wies darauf hin, dass der Verlauf des Streiks relativ unproblematisch war. Währenddessen versammelten sich Busfahrer der Verdener Verkehrsgesellschaft und der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya in der Fußgängerzone. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Marlene Stitz kritisierte die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen der Busfahrer. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Fünf-Tage-Woche sowie den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit – eine zentrale Forderung im aktuellen Tarifkonflikt, der unter der Bezeichnung „Verkehrsbetriebe Niedersachsen“ läuft.

Tarifkonflikt und Ausschluss der Schulfahrten

Der Lohnunterschied zwischen den Beschäftigten im Tarifvertrag Verkehrsbetriebe Niedersachsen und dem Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) beträgt bis zu 3,30 Euro pro Stunde. Der derzeitige Einstiegslohn bei Allerbus liegt bei 17,46 Euro pro Stunde, zuvor betrug er unter 15 Euro. Diese Situation hat sich entwickelt, während die Branche sich von einer Personalnot der vergangenen Jahre erholt hat, wodurch der Beruf des Busfahrers attraktiver geworden ist.

Der Warnstreik soll bis zum Betriebsende andauern. Arbeitgeberverbände kritisieren die Arbeitsniederlegungen als unverständlich, zumal bisher nur ein Verhandlungstermin stattfand. In den kommenden Verhandlungen, die am Montag nach dem Streik stattfinden sollen, wird erwartet, dass weitere Arbeitskampfmaßnahmen am Dienstag geplant werden, sollte keine Einigung erzielt worden sein. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass einige Schulfahrten, insbesondere in Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt und Bad Harzburg, von dem Warnstreik ausgenommen sind, jedoch bleibt der Schülerverkehr in den betroffenen Städten umfangreich eingeschränkt.

Zusammengefasst soll der Warnstreik das Ziel verfolgen, den Arbeitgebern einen deutlich verbesserten Verhandlungsansatz zu entlocken. Verdi droht bereits mit einem weiteren Warnstreik am 29. April, falls die erforderlichen Fortschritte in den Verhandlungen nicht erzielt werden. Dies ist jedoch nicht der erste Warnstreik innerhalb dieses Tarifkonflikts. Frühere Arbeitsniederlegungen waren bereits im Februar aufgrund anderer Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst durchgeführt worden.

Die umfassende Warnstreikwelle, an der viele Busunternehmen in Niedersachsen beteiligt sind, zeichnet ein klares Bild des Unmuts über die aktuelle Lohnsituation. Laut [Kreiszeitung](https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/verdi-ruft-zu-warnstreik-auf-allerbus-fahrzeuge-bleiben-stehen-93694520.html) und [NDR](https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Warnstreik-im-OePNV-Niedersachsen-Viele-Busse-bleiben-im-Depot,warnstreik3078.html) zeigt der Verlauf der Proteste die Entschlossenheit der Busfahrer, für eine gerechtere Vergütung und verbesserte Arbeitsbedingungen einzutreten.