Wesermarsch

Senioren am Steuer: Ist es Zeit für verpflichtende Fahrtests?

Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbandes zeigt, dass eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Senioren befürwortet. Die Umfrage ergab, dass 76 Prozent der Befragten der Meinung sind, ältere Autofahrer sollten einer verpflichtenden Überprüfung ihrer Fahrkompetenz unterzogen werden. Zudem sprechen sich 80 Prozent dafür aus, Senioren den Führerschein zu entziehen, wenn sie nicht mehr fahrtauglich sind. 85 Prozent halten Fahrtests für Senioren ab 75 Jahren für notwendig, um deren Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.

In der Wesermarsch hat die Polizei festgestellt, dass die Unfallbeteiligung von Fahrern über 65 Jahre weiterhin auf hohem Niveau liegt. Die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Senioren beteiligt sind, stieg von 335 im Jahr 2021 auf 395 im Jahr 2022 und lag 2023 bei 389. Rund 70 Prozent der Unfälle werden von Senioren verursacht. Allein im Jahr 2022 kam es zu 296 schuldigen Unfällen durch Senioren. Die Polizei sieht hier deutlich die Notwendigkeit für Unterstützung, Aufklärung und gezielte Maßnahmen für diese Altersgruppe.

Unfallstatistik und Ursachen

Die Verkehrsunfallstatistik für Senioren in der Wesermarsch zeigt alarmierende Zahlen. So wurden von insgesamt 1038 Unfällen im Polizeikommissariat Nordenham im Jahr 2023, 389 von Senioren verursacht. Auch bei Pedelec-Fahrern ist eine hohe Unfallquote bei Senioren zu verzeichnen: 14 von 24 Radfahrerunfällen in 2023 wurden von älteren Fahrern verursacht, davon acht mit Pedelecs.

Die Ursachen der Unfälle sind vielfältig, darunter hohes Tempo, Fahruntüchtigkeit durch Drogen oder Alkohol, Missachtung der Vorfahrt sowie Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren. In diesem Kontext unterstützen 90 Prozent der Befragten der TÜV-Umfrage die Einführung von Rückmeldefahrten, bei denen unter Aufsicht von Fahrlehrern oder Verkehrspsychologen Schwächen und Stärken in der Fahrtechnik aufgezeigt werden sollen. Diese Rückmeldefahrten sind nicht als klassische Prüfung vorgesehen und haben keinen Einfluss auf den Führerschein.

Die Unfallsituation zeichnet ein besorgniserregendes Bild, das durch die zunehmende Zahl von Verkehrsunfällen mit Senioren verstärkt wird, wie die Daten aus der [NWZonline](https://www.nwzonline.de/wesermarsch/verkehrssicherheit-in-der-wesermarsch-senioren-ab-65-jahren-oft-unfallverursacher_a_4,1,3893369123.html) und [Merkur](https://www.merkur.de/verbraucher/senioren-am-steuer-deutsche-befuerworten-verpflichtende-rueckmeldefahrten-zr-93347309.html) -Berichterstattung belegen.