Kira Raith wird am 18. März 2025 beim Science Slam in Wilhelmshaven ihre Forschung vorstellen. Raith, die am Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung (NIhK) arbeitet, hat in ihrer Doktorarbeit die Spuren der Erdgeschichte in ehemaligen Flusstälern der Vereinigten Arabischen Emirate untersucht. Ihr Fokus liegt auf den sandigen Strandwällen, die wichtige Informationen über die Siedlungsgeschichte an der Küste liefern.
Angefeuert von ihrem Kollegen Moritz Mennenga, der auch Vorstandsmitglied der NWDUG ist, nimmt Raith zum ersten Mal an einem Science Slam teil. Sie ist gebürtige Kölnerin und hat Geologie in Bonn und Oxford studiert. Ihr Fachgebiet, die Sedimentologie, beschäftigt sich mit der Ablagerung von Erdmaterial und Sedimentgestein. In ihrer Promotion analysiert sie Sedimentgestein aus einer Abbaugrube in einem ehemaligen Flussbett in den VAE. Durch Schichtung und spezielle Untersuchungsmethoden ist Raith in der Lage, das Alter der Minerale in den verschiedenen Sedimentschichten zu bestimmen. Ihre Forschung zeigt, dass es vor 125.000 Jahren auf der Arabischen Halbinsel erheblich mehr Wasser gab als heute. Der Science Slam in Wilhelmshaven wird humorvolle Elemente in die wissenschaftlichen Vorträge einbringen, was für ein unterhaltsames Ambiente sorgen dürfte, wie [NWZ Online](https://www.nwzonline.de/wilhelmshaven/kira-raith-in-wilhelmshaven-geologie-trifft-humor-beim-science-slam-der-nwdug_a_4,2,78924967.html) berichtete.
Geologische Einflüsse auf die Nordseeküste
Während Raiths Forschung einen Einblick in geologische Prozesse an einem weit entfernten Ort bietet, verändern sich die Küstenlinien der Nordsee unablässig durch natürliche geologische Vorgänge. Erosion, Sedimentation und tektonische Aktivitäten haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und Siedlungsstrukturen. Erosion führt häufig zur Abtragung von Küstensedimenten, insbesondere an der schleswig-holsteinischen Küste. Gleichzeitig transportieren Flüsse wie die Elbe und die Weser Sedimente zur Nordsee, wo diese sich im flachen Wasser ablagern und Sandbänke sowie Deltagebiete bilden. Tektonische Bewegungen bewirken Veränderungen der Küstenlinie, wie etwa die postglaziale Landhebung in Nordjütland.
Meeresströmungen und menschliche Aktivitäten, etwa Landgewinnung und Hafenerweiterungen, beeinflussen zusätzlich die natürliche Küstendynamik. Die Plattentektonik hat durch Mechanismen wie Kontinentaldrift und Seefloor-Spreading direkte und indirekte Effekte auf die Küstenlinien. Erosion und die Verteilung von Sedimenten sind entscheidend für die Formung der Küsten, während der Meeresspiegel erheblich zum Küstenschutz beiträgt. Ein steigender Meeresspiegel intensiviert die Erosionsprozesse und gefährdet küstennahe Lebensräume. Strategien für den Küstenschutz müssen daher geologische sowie klimatische Veränderungen in ihre Planung einbeziehen, wie [g-v.de](https://g-v.de/magazin/geologie/wie-beeinflussen-geologische-prozesse-die-kuestenlinien-der-nordsee/) ausgeführt wurde.
