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Nordbahn-Chaos: Ein Viertel der Akkuzüge in Schleswig-Holstein defekt!

In Schleswig-Holstein kommt es derzeit zu massiven Ausfällen bei den Akkuzügen der Nordbahn. Laut Informationen von NDR sind rund ein Viertel der Akkuzüge defekt. Die Reparatur gestaltet sich zunehmend schwierig, da Ersatzteile fehlen und die Nachbestellzeiten langwierig sind.

Am 7. Januar 2025 fielen an diesem Tag Züge zwischen Husum und St. Peter-Ording komplett aus. Ebenso müssen Reisende zwischen Kiel und Eckernförde mit einer reduzierten Frequenz rechnen, da jede zweite Verbindung nicht bedient wird. Um die entstandenen Lücken zu füllen, wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Bereits am Neujahrstag waren Akkuzüge auf den Strecken zwischen Schleibrücke-Nord und Flensburg sowie Kiel und Rendsburg ausgefallen.

Reparaturprobleme und weitere Ausfälle

Aktuell befinden sich sieben von insgesamt 27 Akkuzügen in Reparatur, wovon zwei aufgrund eines Sturms und fünf längerfristig ausgefallen sind. Dies bedeutet, dass rund 25 Prozent der Flotte nicht einsatzfähig sind. Für die kommenden Tage werden weitere Ausfälle auf den betroffenen Strecken erwartet. Die vollständige Reparatur aller Fahrzeuge wird im Frühling 2025 in Aussicht gestellt.

Während die Erixx-Verbindung zwischen Kiel und Lübeck reibungslos verläuft, da nur ein Zug beschädigt ist, geben die langen Reparaturzeiten in der Rendsburger Werkstatt Anlass zur Sorge. Ein Akkuzug, welcher im Oktober 2024 gegen einen Baum gefahren war, ist bis heute nicht einsatzfähig. Laut dem zuständigen Unternehmen Stadler gestaltet sich die Beschaffung von speziellen Ersatzteilen als problematisch, da diese oft nicht vorrätig sind und lange Produktionszeiten benötigen. Besonders betroffen sind Karosserieteile und beschädigte Stromabnehmer.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Züge der Stadler-Flotte in Schleswig-Holstein dreimal häufiger in Unfälle verwickelt sind als im restlichen Deutschland. Während fast 70 Prozent der Bahnstrecken in Schleswig-Holstein elektrisch betrieben werden, liegt dieser Wert bundesweit nur bei 62 Prozent. Außerdem wurde ein Testbetrieb auf der Strecke zwischen Husum und St. Peter-Ording gestartet.

Im Hinblick auf zukünftige Verbesserungen pflanzen die Nordbahn und das Land Schleswig-Holstein bereits neue, akkubetriebene Triebwagen in den Betrieb ein. Ab 2024 werden diese modernen Fahrzeuge in den Akku-Netzen eingesetzt, wie nordbahn.de berichtet. Die neuen FLIRT AKKU-Triebwagen bieten modernen Komfort, darunter barrierefreie Einstiege und großzügige Mehrzweckbereiche, und sollen die LINT-Dieseltriebwagen ersetzen.